5. Tag England – Bamford Edge und wir können fast abheben

Es bleibt echt windig bis stürmisch! In der Nacht hat es unser Heckdach vom Auto runter geweht. Zum Glück nur bis hinter das Auto es war gut genug festgebunden..
Während dem Frühstück suchten Holger und ich uns unsere heutige Wanderung aus.
Die Wahl viel auf Bamford Edge in Kombination mit dem Ladybower Damm und Win Hill. Plus minus 16 Kilometer und gaaanz viele Höhenmeter…. die wir zum Teil nicht erwartet hatten 🙈


Relativ am Anfang erwarteten uns ein paar Kuhweiden auf denen ich sehr skeptisch unterwegs war. Nur wenn die Kühe bzw die jungen Bullen fast am anderen Ende der Weide waren, war ich zu Holgers vergnügen, dazu bereit die Weide zu überqueren.
Vor zwei Jahren hatte ich zusammen mit Steffi eine Kuhnahtoderfahrung gemacht … die blöden Viecher waren der Meinung schnaubend auf uns zukommen zu müssen. Dank Steffis Reaktion (groß machen und die Kuh laut anbrüllen) sind wir mit einem blauen Auge und einem großen Schreck davon gekommen. Wiederholen möchte ich so eine Begegnung definitiv nicht mehr!


Nach den Kühen kamen nur noch Schafsweiden mit denen Holger und ich sehr zufrieden sind. 😅
In Bamford legten wir in der Bäckerei einen ersten Stopp, mit einem zweiten Frühstück ein, um dann mit vollem Magen die erste große Steigung in Angriff zu nehmen.


Wir sind sind glücklich und fast ohne Schnaufen oben an der Bamford Edge angekommen um dort fast weggepustet zu werden. Oh weia war das stürmisch. Wir sind trotzdem an der kompletten Edge/Kante lang gelaufen, denn der Ausblick in alle Richtungen war zu schön!


Von oben konnten wir den Ladybower Damm sehen und unseren nächsten Aufstieg 🫣
Super einmal ganz nach unten um direkt noch höher Aufzusteigen. Wir wollten es ja nicht anders und die Tour ist viel zu schön und Abwechslungsreich um zu Meckern. Abgesehen von den Waden und den Knien die durften am Ende des Tages meckern 😅


Nach dem Damm ging es im Wald steil nach oben – hier noch Recht windstill, biis ein paar Schritte weiter fast aus dem Nichts noch der letzte Gipfel Win Hill in Sicht kam. Dort hatten wir laut meiner Wetter App Windböen bis zu 56 Kmh und mehr. Dafür einen Traumhaften Überblick über das Moor und die volle Heide 😍
Schnell stiegen wir ab und kehrten Müde zum Campingplatz zurück.


Nach der heißen Dusche waren die Lebensgeister geweckt, die Waden und Knie wieder mit uns versöhnt und wir gingen nach Hope rein zum ältesten Pub des Orts – das Cheshire Cheese Inn.
War das lecker dort! 😋


Im Anschluss kuschelten wir uns in unsere Schlafsäcke im Auto und lauschten dem Wind und Regen bis wir einschliefen.
P.s. Das dauerte keine fünf Sekunden und wir waren im Land der Träume.

4. Tag England – Limestone Way und Winnatspass von oben und es stürmt

Der erste Blick aus unserer Zimmertür raus bestätigte leider die Wettervorhersage grau in grau und die Straße ist Nass.
Nun gut wir haben die Straße hoch, die Speedwell Höhle die wir besuchen wollen und können danach in den nächsten Ort fahren um ein wenig zu bummeln. Zuerst wollten wir aber Frühstücken.
Auf dem Weg zum Café sah es schon ein bisschen freundlicher aus und bis wir fertig waren mit dem Frühstück zeigte sich die Sonne an einem fast wolkenfreien Himmel.
Perfekt! Pläne sind dafür da über den Haufen geworfen zu werden und so schnappten wir unsere Rucksäcke und gingen zum Einstieg vom Limestone Way.

Diesen Anblick von dieser Schlucht haben wir beide nicht erwartet. Den Anstieg direkt am Anfang auch nicht 😂
Uns war schon klar das wenn wir am oberen Rand vom Winnatspass laufen wollen es zwangsläufig irgendwo hochgehen muss aber doch nicht so direkt mit vollem Bauch 🙈
Die Strecke war jedenfalls wunderschön und extrem windig. Je weiter wir dem Limestone Way folgten umso schöner wurden die Ausblicke. Das Castle von Castleton war von dieser Seite ein toller Anblick, vielleicht schaffen wir es auch noch mit einem Besuch. Zuerst stehen aber weitere Höhenmeter an bis wir auf dem oberen Teil, der Edge, vom Winnatspass angekommen sind.
Oben angekommen beruhigte sich unser Puls und unser keuchen auf Normalzustand und Holger und ich genossen die Aussicht. Der Abstieg war Recht einfach und so krabbelten wir direkt gegenüber den Hügel wieder rauf auf den Treak Cliff. Hier war es so windig das wir uns selbst fast nicht mehr hören konnten. Meine Mütze steckte ich sicherheitshalber weg denn die hatte schon an ein paar Stellen versucht abzuheben.
Der Abstieg war eine Herausforderung nicht nur wegen dem Wind. Wohlbehalten unten angekommen holten wir uns Spontan Tickets für die Speedwell Höhle.
Wir hatten noch etwas Zeit bis zu unserer Tour und brachten fix die großen Rucksäcke zum Auto.
Pünktlich zum Tourbeginn waren wir am Eingang und stellten schon fest das wir eine sehr Kommunikative Gruppe bei uns in der Führung haben. Zusätzlich hörten sie überhaupt nicht auf den Tourguide …🙄
Die Führung war trotzdem sehr spannend und eine Erfahrung. Es ist eine alte Bleimine bei der später ein sehr weitreichendes Höhlensystem gefunden wurde. Nach 108 glitschigen Stufen nach unten – mit einer Deckenhöhe passend für meine Größe 😁 – ging es mit einem Boot weiter bis zur Haupthöhle. Dort wurde die Gruppe ausgesetzt (zusammen mit unserem Guide – und etwa 20 Minuten später wieder mit dem nächsten Boot abgeholt. In der Zwischenzeit konnten wir fragen stellen und Fotos machen.
Auf dem Rückweg erzählte unser Guide weitere Geschichten. Diesmal saßen wir weiter vorne und konnten dem jungen Mann wenigstens zuhören. Die Kommunikative Gruppe saß hinter uns und es interessiere sie nicht die Bohne was vorne erzählt wurde. An der Treppe wieder angekommen ließen wir diese Quasselköpfe schnell hinter uns um ihnen zu entfliehen und wieder in die warme Sonne zurück zu kommen. Frostige 10 Grad hat es in der Höhle gehabt und das Wasser kuschelige 2 Grad 🥶


Aufgewärmt zurück am Auto zogen wir weiter nach Hope dem Nachbarort und quartierten uns dort bei der nächsten Farm auf dem Campingplatz ein.
Dort erfuhren wir auch das eine langes Bank Holiday Wochenende bevor steht.
Ich glaube die nächsten zwei Nächte sollten wir vorbuchen.

3. Tag in England – Mam Tor im Regennebel

Diese Nacht war definitiv frischer als die Nacht davor, dafür war erst einmal der Wind weg und die Sonne kam zaghaft raus. Vor dem Frühstück bauten wir noch das Zeltdach ab um es in dem Trockenraum aufzuhängen. Es hatte zwar nicht geregnet aber die Bodenfeuchtigkeit hat sich komplett auf dem Zelt niedergeschlagen. Das Innenzelt und wir sind trocken geblieben, falls sich jetzt jemand Sorgen macht. Das ist der Vorteil von Doppelwandigen Zelten das Innenzelt bleibt in der Regel trocken.


Nach dem Frühstück packten wir alles zusammen um nach Castleton zu fahren das sind knappe 6-7 km weiter. Dort haben Holger und ich uns zur Abwechslung ein Zimmer gebucht.


Beim Visitor Center stelten wir auf dem Parkplatz das Auto ab, packten unsere Rucksäcke und machten uns auf den Weg.
Auf der ersten Steigung wechselten wir mehrfach hin und her mit den Jacken und Westen. Der Wind war so stark dass man eigentlich was anziehen sollte, vom Aufstieg war uns bzw mir so warm das ich die Jacke nicht wirklich anhaben wollte. 🙈 Mein Kompromiss waren die kurzen Hosen. Holger hatte beschlossen lieber zu schwitzen.

Der Lose Hill auf 481,02 war der erste von mehreren „Höhepunkten“ über die wir drüber laufen. Mam Tor können wir die ganze Strecke über sehen und das dort die Wolken festhängen. Links und rechts von uns können wir die Aussichten genießen. Der starke Wind macht es uns allerdings schwer länger auf einer Stelle zu verweilen.
Die nächste spannende Stelle ist Backtor der Hügel schaut erst so sanft und grün aus bis man über den höchsten Punkt drüber gelaufen ist und man sieht das man fast senkrecht die Felswand runter muss. 😱
Die Stufen machen es angenehm aber nicht einfacher, denn auf die Füße gucken muss man trotzdem.
Von hier zieht sich der Weg langsam und stetig bergauf bis rauf zu Mam Tor auf 524m.

Auf dem allerletzten Stück muss es heute natürlich ordentlich zu regnen und zu stürmen anfangen. Wir machten noch unsere Bilder und fingen langsam mit dem Abstieg an. Die Menschenmassen hier oben sind unglaublich ich hatte eigentlich gehofft dass auf einen Montag hier nicht soviel los ist.

Je weiter wir abstiegen um so besser wurde das Wetter sogar noch richtig gut und die Sonne zeigte sich!
Wir entschieden uns über den Winnatspass zurück nach Castleton zu laufen. Durch diese Passstraße sind wir auch herzu gefahren und zu Fuß ist es nochmal beeindruckender.
Im Ort angekommen belohnten wir uns mit einem Cream Tea um dann im Castleton Inn einzuchecken. Das Zimmer ist an der hintersten Ecke vom Biergarten ganz ab von allen anderen Zimmern und hat praktischerweise einen eigenen Zugang zur Straße.


Da wir schon in einem Pub übernachten sind wir gleich dort auch zum Abendessen gegangen. Lecker Fish & Chips für mich und ein Auberginengratin für Holger.
Vollgefuttert sind wir nur noch ins Bett gefallen. 😂

2. Tag in England – Jakobs Ladder und ganz viel Moor

Was auch immer unsere Zeltnachbarn sich zu erzählen hatten um 05:40 es war definitiv zu laut und zu früh für ihre Lautstärke. Nachdem sie scheinbar alles ausdiskutiert hatten wurde es wieder ruhig und Holger und ich schliefen weiter. Für einen Sonntag zwar immer noch früh aber an sich zu einer normalen Zeit krabbelten wir aus unseren Schlafsäcken und planten bei einem heißen Kaffee unseren Tag. Wir suchten uns eine Tour über Jakobs Ladder aus.
Da alles um uns herum hoch ausschaut war klar das der Tag mit einer ordentlichen Steigung beginnt.
Vom Campingplatz aus waren wir nach etwa einer Meile am Fuß von Jakobs Ladder an und wir begannen den Aufstieg. Ein Ende der Stufen sollte noch lange nicht in Sicht kommen 🫣
Mit einigen Pausen um die tolle Aussicht zu genießen (und wieder zu Atem zu kommen) stiegen Holger und ich Stück für Stück auf. An Ende der Stufen war leider noch ein gutes Stück bergauf übrig bis zu unserem Abzweig ins Moor 🙈
Mit Brown Knoll auf 569m erreichten wir den höchsten Punkt auf dieser Tour. Um uns herum nur Moor, Moorpflanzen und Heide soweit das Auge sehen kann. Verlaufen oder Nasse Füße holen ist hier tatsächlich nicht möglich, den der komplette Weg durch das Moor ist mit Steinplatten ausgelegt. Das ist echt bequem und macht das Navigieren sehr einfach. Die Platten schwanken und schwappen gelegentlich lustig unter den Füßen – das fühlt sich ein bisschen wie auf einem Schiff an oder wie ein Erdbeben 😱 je nachdem wer an einem Vorbei läuft. Die verrückten Fell-Runner bringen den Boden definitiv zum. beben. 😅


Den ganzen Tag über ist es stürmisch und wir werden gut durchgepustet und erst nach dem Moor beim Abstieg entdecken Holger und ich eine gute geschützte Stelle für unsere Rast. Beim ersten herzhaften Biss in mein Brötchen merkte ich im Rücken neugierige Blicke. Eine Gruppe Schafe schlich sich auf leisen Hufen an uns an, um in dem Moment wo sie sich ertappt fühlten, unschuldig guckend einen Bogen um uns machten und die Wiese wechselten.
Auf dem weiteren Abstieg kamen wir mit ein paar Einheimischen ins Gespräch und bekamen ein paar gute Tipps und Ideen für die nächsten Tage.


Statt direkt zurück zum Campingplatz zu gehen machten wir einen weiteren Abstecher nach Edale in den Pub fur ein spätes Mittagessen 😋
Vollgefuttert fällt das Bergauf gehen tendenziell etwas träger aus es könnte aber auch an dem Bier gelegen haben.
Wir sind trotzdem gut an unserem Campingplatz wieder angekommen und lassen den Tag ruhig mit ein, zwei Runden „Mensch ärgere dich nicht“ ausklingen 😁

Lacher des Tages:
Kurz vor dem Campingplatz wollte Holger unbedingt noch mit einem Schaf verhandeln das er es zum kuscheln mitnehmen kann. Das Schaf guckte ihn nur an und blökte „nein“ 😂

1. Tag in England – auf dem Weg in den Peak Distrikt.

Die Nacht war sehr ruhig und nur nach und nach nahm ich die Geräusche von unseren Nachbarn wahr, die bereits fleißig am packen und frühstücken waren.

Holger und ich starteten gemütlich und in aller Ruhe in den morgen und frühstückten erst einmal in der Sonne vor dem Pub.
Nachdem wir alles verstaut hatten machten wir uns auf den Weg. Rund 450 km sind es bis zum Upper Booth Farm Camping bei Edale im Peak Distrikt
Schnell hatte ich mich im Linksverkehr wieder zurecht gefunden und wir sind gemütlich gen Norden gerollt.
Für die letzten etwa 30 – 40 Km zeigte mir das Navi noch über eine Stunde Fahrzeit an und ich hatte mich gewundert. Ja, nach der Autobahn wurde es schnell ländlich und wir sind durch ein paar kleine Orte gekommen. Das die kleineren Straßen mehr Zeit brauchen ist klar aber doch nicht soviel mehr!?

Als wir durch Hope und dann Edale fuhren bekam ich eine leichte Ahnung was auf mich zukam. Eine sehr, sehr, seeeeeehr schmale Straße mit Gegenverkehr und Slalom durch hunderte von Wanderern. Dadurch ging es ab jetzt nur noch im Schneckentempo weiter bis zu einer Farm. Dort sollte ich abbiegen zum Campingplatz, nur stand ich plötzlich auf Privatgelände. Unsicher stieg ich aus und fragte ob wir noch richtig sind und bekam prompt die Antwort „ja klar nur noch um die Ecke“. OK wir sind „nur“ noch um die Ecke und standen vor einem geschlossenen Tor … was zum … Teufel …
Wir wagten es und machten uns selbst das Tor auf und wurden für unseren Mut mit einem wunderschönen Campingplatz mitten in der Natur und ohne Handyempfang belohnt 😂😁


Nachdem Holger und ich uns häuslich eingerichtet hatten zogen wir für eine kleine Wanderung los. Über sanfte Hügel bis nach Edale und über die Straße zurück. Ein paar Kleinigkeiten fürs Abendessen und Frühstück kauften wir noch ein und verzogen uns nach dem. Abendessen langsam ins Zelt ⛺

Uuuuuuuuurlaub – auf dem Weg nach England

Die Vorfreude war riesig die letzten Tage und so war es nicht weiter schlimm das der Wecker die Nacht früh, nein sehr früh beendete. Schnell ein Kaffee noch zum mitnehmen und die letzten Sachen ins Auto während ich Gedanklich alles nochmal durchgehe, ob wirklich alles im Auto ist. Es irritiert mich total das ich noch so viel Platz im Kofferraum habe. Auch der wiederholte Blick in den Kofferraum bestätigt mir alles drinnen es kann losgehen.

Pünktlich um 6:00 Uhr stehe ich vor Holgers Tür, um ihn einzusammeln.
Laut Navi kommen wir viel zu früh in Hoek van Holland an der Fähre an. Wir sind beide der Meinung lieber etwas Puffer wie auf den letzten Drücker ankommen. Auf rund 450 Kilometer kann viel passieren. Es kann muss aber nicht, wir sind supergut durchgekommen und haben die Zeit einfach mit einer doppelten unfreiwilligen Hafenrundfahrt verbummelt 🙈
So waren wir pünktlich zum Boarding Beginn am Check in Schalter 😂


Auf der Fähre schauten Holger und ich als erstes die gebuchte Kabine an und waren sofort begeistert. Gemütliche Betten, ein eigenes Bad mit Dusche und ein großes rundes Fenster zum rausschauen. Besser geht es nicht. Die Zeit auf der Fähre ging sehr schnell vorbei.
Nach dem wir das ablegen vom oberen Deck beobachtet hatten verzogen wir uns in die Kabine für ein Mittagsschlaf. Ausgeruht und frisch geduscht zog es uns zurück aufs Außendeck denn die Küste von England kam .langsam in Sicht und die Sonne zeigte sich ebenfalls wieder. Kaum zu glauben das es bis zur Ankunft noch eineinhalb Stunden dauern sollte. Schnell waren wir im Hafenbereich vorbei an Felixtow, nach Harwich rein und dockten dort an.


Mein Auto haben wir auch auf Anhieb wiedergefunden. Bilder von der Parknummer und dem Deck sind da sehr hilfreich 😁
Bis zur Grenzkontrolle war es einfach, immer den anderen hinterher um dann in den Linksverkehr einzusteigen.

Bis zum Pub in Ramsey sind es dankenswerterweise nur knapp drei Meilen und kaum noch Verkehr auf der Straße. Das Pub bietet Camping an und ist ein sehr guter Anlaufpunkt zum Übernachten.

Nachdem wir unser Bett hergerichtet hatten stießen Holger und ich mit einem Bier auf unseren Urlaub an.
Morgen wollen wir bis in den Peak Distrikt fahren das sind nochmal ca 450 km dafür sollte wenigstens ich halbwegs ausgeschlafen sein 💤

12.07.2023 Entlang der Maas rein ins Getümmel – Wir folgen wieder der Muschel

Unseren eigentlich letzten Urlaubstag, morgen die Rückreise zählt nicht so wirklich, starteten wir gemütlich mit einem Frühstück an unserem Stellplatz.
Wir sind beide auf die Innenstadt von Maastricht gespannt, auf dem Stadtplan hatten wir bereits unzählige Kirchen entdeckt und ein Teil davon liegt, wie kann es auch anders sein, direkt am Jakobsweg 🤪
Theoretisch laufen wir, um in die Stadt zu kommen, in die falsche Richtung, quasi von Santiago weg. Dafür laufen wir dann auf dem Rückweg in die richtige Richtung 😁😂
Wie so oft folgten wir den kompletten Weg dem Flusslauf, diesmal überraschend abwechslungsreich über schmale Pfade und mitten in der Natur. Es fühlte sich bis kurz vor der Brücke, die uns in die Altstadt brachte, überhaupt nicht nach Stadt an. Ab hier ging dafür das Gewusel so richtig los. Menschen wohin man schaute, dazu unzählige Fahrradfahrer 🙈
Wir hatten gestern noch überlegt ob wir uns Fahrräder ausleihen, haben aber anscheinend den einzigen Campingplatz in den Niederlanden erwischt der KEIN Fahrradverleih hat.
Gut wir wollten ja in unserem Urlaub Wandern und nicht Radeln 🤪
Die Innenstadt/Altstadt inklusive aller Kirchen, die wir besuchten, hat uns sehr gefallen. Um auch noch ein paar Höhenmeter zusammen zu bekommen, kraxelten wir einen engen Kirchturm die Wendeltreppe hinauf. 218 Stufen teilweise nur für zarte kleine Füße geeignet 😂 alle anderen mussten auf Zehenspitzen laufen. Die Aussicht war super und wir konnten weit schauen. Direkt unter uns wurden fleißig eine Bühne und Stühle aufgebaut. Ab morgen Abend spielt hier André Rieu mit seinem Orchester. Die ganze Stadt ist schon aufgeregt. Wir schauten uns noch die Sint Servaasbasiliek & Schatkamer mit hunderten von Reliquien an und suchten uns anschließend ein nettes Lokal aus für ein sehr spätes Mittagessen. 😋
Auf dem Rückweg stöberten wir noch ein wenig durch die Gassen und kauften niederländische Kekse für Zuhause ein. 😇
Für die Rückreise morgen ging am Campingplatz das große Packen los. Irgendwie hat Steffi es geschafft alles zurück in ihren Rucksack zu puzzlen. Für mich ist es einfacher, ich hab das ganze Auto zur Verfügung 🤪 Morgen früh machen wir einen letzten Stopp in Aachen um dort mit einer Freundin zu Frühstücken und den Dom zu besuchen. Dann heißt es Steffi in den richtigen Zug nach Berlin zu setzen und für mich nach Hause zu fahren. 😐 Der Urlaub ist dann wirklich zu Ende.
Wir hatten eine sehr schöne Zeit und haben eigentlich für alles, was wir uns in England anschauen wollten ein Gegenstück in Frankreich gefunden. Unsere Taktik einfach ein Dartpfeil auf die Landkarte zu werfen, funktioniert immer noch wunderbar und hat uns an tolle und spannende Orte gebracht ☺️ Damit schließe ich meine Berichte für diesen Urlaub ab und freue mich zu Hause noch mehr zu erzählen 😁

P.S.:
Bevor das große Unken losgeht:, nein ich habe in diesem Urlaub NICHTS verloren und ALLE technischen Geräte sind heil geblieben! Zu Hause schon vergessene oder falsch gezählte Kleidungsstücke sind eine andere Geschichte 🙈
Unterwäsche in Frankreich nachzukaufen in den örtlichen Größenangaben ist Abenteuer pur und ja daraus lerne ich beim nächsten Packen richtig zu zählen 🤪.






11.07.2023 Das Urlaubsende naht mit großen Schritten

Wo sind die letzten beiden Wochen abgeblieben? Irgendwie sind wir doch gerade erst in den Urlaub gestartet und doch gefühlt mindestens seit vier Wochen unterwegs.
Das ist ein sehr gutes Zeichen, das bedeutet nämlich wir haben wirklich abgeschaltet zwischendurch. 😁
Heute geht es nach einem weiteren Kurzbesuch an den Klippen in einem Rutsch nach Maastricht. Wir haben am Jakobsweg angefangen mit unserem Urlaub, also soll er auch am Jakobsweg enden. Um den Kreis wirklich zu schließen gibt es obendrauf noch einen Campingplatz am Fluss 😂 der Maas.
Da wir erst recht spät am Campingplatz angekommen sind, lassen wir es heute nur noch ruhig angehen und laufen morgen erst auf dem Camino in die Innenstadt. Die erste Muschel hatten wir direkt am Eingang von Campingplatz entdeckt. Das war sehr einfach 😁 Da um uns herum alles geschlossen hat, verputzen Steffi und ich noch Reste aus unseren Vorräten und machten es uns am Autozelt gemütlich. Neben einem Podcast lauschten wir dem tierischen Konzert um uns herum, bestehend aus mindestens Fröschen, Grillen, Zikaden, Enten und Gänsen. 🤪

Funfact des Tages: meine Tagespensum an Höhenmetern = 15 Stockwerke, hatte ich gefühlt nach den ersten 100 Metern auf dem Weg zu den Klippen rauf erreicht 🥵

10.07.2023 Kurzer Abstecher zu den Klippen von Étretat

Von Pontorson bis Étretat sind es ungefähr 240 km, also gute drei Stunden Fahrt bei den idyllischen Straßen hier 😅 Das hielt Steffi und meinereiner nicht davon ab bei einem örtlichen Erzeuger noch „kurz“ Shoppen zu gehen. Ein ganzer Laden voll mit Karamell, Keksen und Alkohol 😁
Gut versorgt ging es weiter nach Étretat in der Normandie. Die Klippen liegen eindeutig in der Normandie bei Mont Saint Michel sind sich die Regionen nicht einig ob es noch zur Bretagne gehört oder doch zur Normandie. 😅 Das hängt wahrscheinlich auch davon ab wen man gerade fragt.
Wir sind in jedem Fall sehr gut durchgekommen. Auf dem Campingplatz gab es noch zwischen lauter italienischen und deutschen Wohnmobilen ein Plätzchen für unser kleines Auto 😁. Wir bauten fix auf und gönnten uns eine kleine Kaffeepause, während unsere Wäsche Runden in der Waschmaschine drehte. Wir entschieden uns dabei für einen entspannten Nachmittag am Strand – die Badeanzüge wollen schließlich auch was von der Welt sehen – und erst gegen Abend wollen wir die Klippen erklimmen.
Gesagt getan, mit leichtem Gepäck ging es zum Kieselsteinstrand. Die Steine stellten uns vor ungeahnte Herausforderungen, um ins und aus dem Wasser wieder heraus zu kommen. 🙈 😅 Nicht sonderlich elegant, dafür sehr erfrischend, brrr.
Es war eine schöne Abwechslung zu unseren Wandertouren der letzten Tage einmal faul am Strand zu liegen.. Als uns das Meer immer dichter auf die Pelle rückte, packten wir unsere Sachen wieder ein und gingen kurz zum frisch machen auf den Campingplatz zurück. Ausgehfein und bereit zum Abendessen zog es uns noch einmal in die Innenstadt. Vorher mussten, OK wollten wir uns die Klippen von oben ansehen. Schnaufend, oben angekommen, hatten wir das perfekte Abendlicht erwischt. Die weißen Klippen leuchteten in der untergehenden Sonne ☀️.
Steffi und ich tobten uns, logischerweise, fototechnisch aus 😁
Hungrig machten wir uns an den Abstieg, heute Abend gab es ausnahmsweise keine Galettes sondern lecker Burger mit Pommes. 😋
Zurück am Campingplatz machten wir uns nur noch bettfertig um ins Land der Träume zu wechseln. 🌙😴

P.S. Auf dem Weg ins Bad fragte mich eine ältere französische Dame ob ich ihr helfen könnte. Sprachlich kamen wir zwar nicht zusammen, aber halbwegs hatten wir uns trotzdem verständigen können. Ihr Wohnmobil hatte keinen Strom. Also haben wir als erstes die Steckplätze angeschaut und die Kabelverbindungen. Das war theoretisch alles in Ordnung aber eine Sicherung im Stromkasten war aus. Ich bin dann zum nächsten Wohnmobil, eine italienische Gruppe und fragte ob sie eventuell helfen können. In einem bunten Sprachenwirrwarr aus italienisch, englisch und französisch versuchte nun eine ganze Gruppe der Dame zu helfen 🤭😂 Sie war völlig überfordert, aber sehr dankbar. Im Endeffekt hat sich herausgestellt, dass irgendetwas mit dem Strom in ihrem Wohnmobil nicht in Ordnung ist 🤷
Wir sagten uns alle in allen Sprachen gute Nacht und es wurde wieder sehr ruhig in unserer Ecke.


09.07.2023 Auf Regen folgt auch wieder Sonnenschein 😜

Beim Blick aus dem Fenster erspähten wir „perfektes“ Wanderwetter. Der Himmel voll mit regendicken, dunklen Wolken und kein bisschen blauer Himmel in Sicht. Super, heute wollen wir am Kanal entlang zu Mont Saint Michel laufen. Vielleicht sieht die Welt nach dem Frühstück ja besser aus. Wacher waren wir definitiv nach dem Frühstück, der Kaffee war ein guter italienischer und hat jedes Haar einzeln aufgeweckt, holla die Waldfee. War aber sehr lecker zusammen mit Croissants frisch aus dem Ofen. 😋
Wir sammelten im Hotel noch unsere sieben Sachen und stiefelten los. Wir kamen exakt quer durch das Städtchen an den Kanal als der Himmel meinte jetzt loslegen zu müssen. Mit einem Grummeln unsererseits, inklusive Augenrollen, packten wir unsere Regenponchos aus und liefen weiter. Der Kanal verlief nicht ganz so schnurgerade wie in Chartrês aber es ist dicht dran. Dafür konnten wir unser Ziel die meiste Zeit vor uns sehen. Ob das bei etwa 9-10km besser oder schlechter ist weiß ich nicht, jedenfalls war der Regen hartnäckig. Wir waren schon fast an der großen Parkplatzanlage als es endlich nachließ und schließlich ganz aufhörte zu tröpfeln. Das war gut, denn so langsam hatten wir unter den Ponchos unsere eigene kleine Sauna entwickelt. 🥵
Auf Mont Saint Michel angekommen, suchten wir uns einen netten Picknickplatz auf den Terrassen, mit Aussicht und halbwegs sicher vor den hungrigen Möwen. 🙈 Die holen dir das Essen direkt aus der Hand weg. Wir fanden einen schönen Platz unter Bäumen. Kaum hatten wir uns gesetzt und angefangen unser Picknick auszupacken, waren wir von einem Rudel Spatzen umkreist, Möwe Karl-Gustav und diverse Tauben folgten direkt.
Mit bösen Blicken in alle Richtungen verteidigten wir unser Essen. Tendenziell konnten wir dank unaufmerksamen Leuten um uns herum unbehelligt fertig essen.
So gut gestärkt ging es wie gestern kreuz und quer durch die kleinen Gassen und wir fanden noch ein paar Souvenirs 😁.
Wir trödelten noch ein wenig herum und erkundeten vorsichtig das Watt vor und um Mont Saint Michel herum. Den Blick immer nach unten gerichtet auf der Suche nach ein paar Muscheln (diesmal echte und keine Wegweiser). Ein Blick auf die Uhr sagte, dass wir noch fast zwei Stunden auf unseren Bus warten müssen… Nö, darauf haben wir keine Lust, also beschlossen Steffi und ich, dass wir zurück laufen. Das Wetter war jetzt super und so machten wir uns auf den Rückweg am fast schnurgeraden Kanal entlang. 🙈
Zurück in Pontorson legten wir alles, was wir nicht brauchten im Hotel ab und sind mehr oder weniger um die Ecke in eine Crêperie zum Abendessen eingekehrt. 😋 Galettes nach nordischer Art mit Lachs, lecker! Ich brauche nicht weiter erwähnen, dass wir todmüde nach dieser Tour ins Bett gefallen sind. Die Schrittzähler zeigten am Ende des Tages über 25km an ….