Für heute war schon klar das es der letzte Tag zu viert sein wird. Das Pärchen aus dem Ruhrpott kommt nur noch bis Santander mit und muss sich in zwei Tagen auf den Weg nach Hause machen. Frühstückszeit war passend zum Sonnenuntergang und war wunderschön zu beobachten da die Herberge oben auf einem Hügel ist. Gestern vor dem Abendessen wurden uns die drei Möglichkeiten nach Santander zu kommen erklärt. Schnell war klar wir gehen den schönen direkt an der Steilküste entlang, der mit 15km auch die längste Variante ist. Der Blick von einer Bucht in die nächste war klasse! Der schmale Weg wurde ganz oft auf der einen Seite von einem Maisfeld begrenzt. Auf der anderen Seite trennte nur eine kleine
Brombeerhecke den Weg vom Abhang. Augen auf beim geradeaus laufen, sag ich da nur.
Relativ zügig erreichten wir den Strand von Somo und klar, es ging barfuß bis fast zum Ende durch. Das ist Kneippkur, Peeling und gleichzeitig Entspannung für die Füße und gleicht den vielen Asphalt fast wieder aus. Von Somo aus geht es mit der Fähre nach Santander rüber. Von jetzt auf gleich sind wir mitten im Stadtgetümmel und irgendwie direkt überfordert. Den Caminoschilder folgend sind wir zusammen zur Pilgerherberge um dort einen Stempel für unsere Credenciale zu holen. Da die Kathedrale über Mittag geschlossen ist verabschiedeten wir uns nun voneinander. Das Paar aus dem Ruhrpott muss hier Schluss machen da der Urlaub fast zu Ende ist. Jetzt sind von den vier Musketiere zweie noch übrig die tapfer weiter laufen werden, vorerst.
Etwa 9 km nach Santander steuerten das Mädel aus der Hamburger Ecke und ich die Herberge in Bezana an. Wir waren uns erst nicht sicher ob wir überhaupt noch zwei Plätze bekommen da die Herberge offiziell nur mit 14 Betten ausgestattet ist. Es war noch genug Platz vorhanden und die Herberge einfach knuffig ganz zu schweigen von der Herbersmama. Es war wie den Abend zuvor ein wunderbarer gemeinsamer Abend. Komplett anders viel kleiner, kuscheliger und sehr familär. Superlustig war die Aktion vor dem Essen. Auf ansage mussten alle ihr Handy abgeben und sie wurden am Kopfende der Tafel gesammelt. Ich dachte schon ok das gibt einen „Handyfreien“ Tisch beim Essen. Weit gefehlt die Herbersmama machte in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit mit jedem Handy ein Gruppenfoto von allen uns sorgte sogar dafür das alle zu sehen waren. Verstecken war zwecklos 😅
Dann hieß es auf die Teller fertig los. Der anschließende Abwasch ging Hand in Hand und war fix erledigt. Für die morgige Etappe gab es noch eine lange Erklärung wo wir wie am besten langgehen um nicht 40 sondern „nur“ etwa 23 km bis Santillana del Mar laufen müssen. Abkürzungen sind prima und eine Station mit dem Zug fahren zeugt von kreativer Wegfindung. 😂
Ich bin gespannt ob das morgen wirklich alles zu finden ist was da erklärt wurde.