Neues Jahr neues Glück und …

… was gibt es so neues? Eine eigentlich spannende Frage und doch nicht so leicht zu beantworten.

Letzten Montag habe ich erfolgreich meine 365 Tage Challenge auf Instagram abgeschlossen. Jeden Tag ein Bild veröffentlichen, so schwer kann das doch nicht sein … manchmal doch! Gerade wenn wieder viele Los war in meinem Leben, wurde es etwas knapp mit aktuellen Bildern. Da haben die diversen Fototouren nur bedingt geholfen. Umso erstaunlicher ist es, das ich im Verhältnis recht wenig auf mein „kleines“ Bilder Archiv zurück greifen musste. Es hat sich auf etwa ein dutzend Lieblingsbilder beschränkt. Die Challenge hat Spaß gemacht und mich dazu angehalten andere Blickwinkel oder Techniken auszuprobieren. Das war gut so und eigentlich das was ich mir davon erhofft habe, der Kreativität einen Schubs geben 😉

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Camino del Norte 19.Tag – Etappe Celorío bis Ribadesella

Etwas früher als die letzten Tage ging der im Zimmer los. Bei nur drei Leuten ist das ja kein Problem sich am Abend vorher abzusprechen. Nach dem ich meinen Rucksack fertig gepackt hatte ging ich aus der Tür und stellte fest es ist gar nicht so kalt wie die letzten Tage und das an der Bar alle Lichter aus sind. Komisch gestern wurde noch gesagt die Unterkunft ist inklusive Frühstück. Ein älterer Herr stand vor dem Eingang und fragte ob er mir helfen könnte. Ich wusste das er hier zum Hotel/Herberge gehört und fragte nach dem Frühstück. Er meinte nur ob wir gestern Abend nicht den Früchtekorb bekommen haben und das die Bar erst um 9:00 Uhr aufmacht. Die Früchte hatten wir gestern als Nachtisch verstanden und definitiv nicht als Frühstück empfunden. Nun gut es hilft ja nichts und so bin ich mit der Hoffnung los vielleicht gegen 8:00 Uhr eine offene Bar zu finden. Jetzt um kurz nach sieben war auf einen Sonntag selbst für mich hoffnungslosen Optimist zu positiv gedacht. Bis Ribadesella sind es etwa 26 km und ja mein Frühstück ließ seeeeehr lange heute auf sich warten. Ich bin auf der tatsächlich sehr schönen Strecke durch diverse Örtchen gekommen aber die Bar war jeweils noch geschlossen. Selbst kurz vor 10:00 Uhr noch. Der Apfel und Müsliriegel den ich noch spazieren getragen hatte war längst verputzt und ich hungrig und langsam auch angepisst. In Nueva, was in etwa auf der Hälfte der Tagesetappe liegt, war endlich eine offene Bar zu finden. Mir war es nicht alleine so ergangen hatte ich doch die Pilger von gestern just wieder eingeholt. Mit einem Kaffee und leckeren Bocadillo zu Frühstück und Gesellschaft ging es mir gleich besser und in einer Rekordzeit ging es bis Ribadesella durch. Ich konnte es erst nicht glauben aber meine Uhr zeigte mir am Stadtrand noch nicht mal halb zwei an. In der Stadt warteten bereits Freunde von meinem Begleiter mit einem Bier auf uns. Ich war gestern von der Gruppe schon adoptiert worden und überzeugten mich die Nacht noch in Ribadesella zu bleiben. Sie hatten in ihrem Hotelzimmer noch ein Bett frei und es wäre kein Problem mich noch mit einzuchecken. Na gut, das beutete für mich eine kurze Nacht den der eine Bus am Tag von Ribadesella nach Santiago de Compostela fährt um 5:05 Uhr! Das war kein Problem für die Truppe und so nahm ich das Angebot endgültig an. Damit ist mein Camino an dieser Stelle erst einmal beendet und auch meine Tages berichte die Fortsetzung folgt irgendwann.
Ich werde meine letzten Urlaubstage in Santiago und Finisterre genießen ehe es wieder nach Hause und in die „reale“ Welt zurück geht. 😉

Camino del Norte 18.Tag – Etappe Pendueles bis Celorío

Unsere Hospitalera scheint heute morgen verschlafen zu haben. Etwas hektisch versuchte sie gleichzeitig für uns und ein paar andere Pilger Frühstück zu machen, die Kaffeemaschine aufzuheizen und die versprochene gewaschene Wäsche fertig zu bekommen. Als die Sicherung durchflog und alle im dunklen saßen meinte sie nur das ist ihr den ganzen Sommer noch nicht passiert. Da wir es nicht eilig haben und eh auf unsere Wäsche warten mussten ließen wir uns einfach Zeit beim Frühstück. Von Pendueles bis Llanes soll der Weg sehr schön sein würde uns gestern erzählt und es war tatsächlich so. Fern ab der Straße auf einem deutlichen Weg ging es vorbei an Kühen, Pferden und Eselweiden Richtung Küste. Hier haben wir die Bufones de Arenillas direkt gefunden. Das war auch nicht schwer ein großes Schild stand davor und das gurgeln, schnarchen und fauchen vom Wasser war nicht zu überhören. Einmal hörte es sich so extrem an das ich sicherheitshalber noch ein paar Schritte zurück bin. Außer gefauche kam nichts wir haben wieder kein Glück mit dem Phänomen. Es ist wieder Ebbe und quasi Windstill, so wird das nichts mit den Wasserfontänen.
Rauf und runter mit einem wahnsinns Blick auf die Wolkenverhangenen Picos links und dem Atlantik rechts von uns führte der Weg langsam wieder leicht Landeinwärts zum nächsten Ort Andrín. Nach der Kaffepause ging es … Bergauf! Ordentlich Bergauf links von uns ein riesen Golfplatz und vor uns am Horizont bereits sichtbar Llanes. Ich fragte mich irgendwann auf diesem Stück ob wir im freien Fall in die Stadt runter kommen sollen. Der Weg ging immer wieder nach oben statt nach unten und gefühlt an der Stadt vorbei. Es war kein freier Fall im Endeffekt aber ein steiler Abstieg in zwei Kehrtwenden und dann waren wir schon am Stadtrand das hatte ich so nicht erwartet. In der Stadt war ich verabredet mit einem Pilger aus England den ich letztes Jahr auf dem Camino Inglese kennengelernt hatte. Das Treffen war zwar nur kurz aber sehr lustig. Er hatte mich gestern mit einer Nachricht überrascht das er hier ganz in der Nähe Urlaub macht und sich freuen würde wenn es bei mir zeitlich passt. So eine Gelegenheit kommt selten und wird natürlich passend gemacht. Nach dem Mittagessen musste ich mich nicht von beiden verabschieden. Dem Mädel aus der Hamburger Ecke und dem Engländer. Ich bin mir aber sicher das wir uns irgendwann wieder sehen. Alleine ging es für mich noch etwa 5 bis 6km weiter bis Celorío. Der Check-In in der Herberge war etwas seltsam und der junge Mann etwas gestresst, warum auch immer. Ich habe noch ein Bett bekommen und das ist erst mal das wichtigste. Als ich fertig geduscht war wollte ich mich nach dem Abendessen erkundigen (eher erfolglos) und traf auf ein paar Pilger die ich vor zwei Tagen schon mal gesehen hatte und wir kamen ins Gespräch. Ich musste an dem Abend nicht verhungern und war in lustiger Gesellschaft.

Camino del Norte 17.Tag Serdio bis Pendueles

Vor ein paar Tagen wurde uns in der Herberge erzählt das der Camino del Norte ein Weg für kreative ist, seinen eigenen Weg finden bzw gehen soll. Das haben wir heute definitiv getan!
Der erste Teil des Tages war ratz fatz gelaufen. Viel schneller als erwartet erreichten wir Colombres und damit auch die dritte Provinz in Spanien, seit meinem Start an der Grenze von Frankreich/Spanien. Nach dem Baskenland und Kantabrien bin ich jetzt in Asturien angekommen. Nach Colombres kamen kurz hintereinander zwei weitere kleine Orte durch die wir zügig durch sind um hinter La France ein wenig an der Straße entlang abzukürzen. Mit ein Grund für die Abkürzung war der Abstecher den wir zu den Bufónes de Santiuste machen wollten. Bufónes sind Löcher aus denen das Wasser wie bei Geysire in die Höhe schießt. Den richtigen Abzweig von der Straße dorthin haben wir leider nicht getroffen die Aussicht war an der Stelle an der wir gelandet waren dafür echt klasse. Das Timing für die Wasserfontänen war bei näherer Betrachtung auch nicht das beste denn das Meer war relativ zahm und Ebbe. Keine guten Voraussetzungen für dieses Naturschauspiel. Wir folgten einem der vielen Trampelpfade und ab und zu zeigte ein kleiner gelber Pfeil das wir uns noch auf dem richtigen Pfad befanden. Solange das mehr rechts von uns ist gehen wir eh in die richtige Richtung und ein zusätzlicher Blicke auf das Navi zeigte zwar das wir den eigentlichen Pfad verloren hatten aber grundsätzlich in die richtige Richtung laufen. Irgendwann waren wir auch zurück auf dem Camino und fast in Buelna angekommen. Hier war im Reiseführer und in meiner GPS Karte Tropfsteinhöhlen eingetragen. Nach kurzer Überlegung machten wir diesen Abstecher auch noch. Diesmal mit Erfolg und die erste Höhle sehr beeindruckend. Ohne Taschenlampe sind wir nicht sonderlich weit hinein. Nur so weit wir gut sehen konnten. Auf dem Weg raus kam uns ein junges Spanisches Paar entgegen und erzählte uns von der anderen Höhle, dem Strand und das wir von dort auf den Camino zurück kommen mit ein wenig klettern. Die zweite Höhle hatten wir auch gefunden war uns aber zu riskant mit den Rucksäcken dort wirklich tief rein zu gehen. Von dort suchten wir den Übergang zum Camino. Zum Glück kam just das Paar wieder um die Kurve und kletterte mit uns über den Felsbogen um auf den Weg zurück zu kommen. Sehr spannend unter uns das tosende Meer und viele spitze und scharfkantige Felsen über die ich mit Hilfe der Hände dem Hosenboden und leicht wackeligen Knien entlang gekraxelt bin.
Nach der Kletteraktion bot uns das Paar an noch ein Stück mit dem Auto mitzufahren bis Llanes. Die Versuchung war in dem Moment tatsächlich sehr groß aber wir sind standhaft geblieben. Bis Pendueles waren es keine 3 km mehr und unterwegs lockte noch ein weiterer Strand für eine kleine Pause.
In Pendueles sind wir für die Nacht in einer kleinen Herberge in einem Doppelzimmer mit eigenem Bad untergekommen, Luxus pur! Die Pizza und das Bier haben wir uns definitiv verdient 😁

Camino del Norte 15.Tag Etappe – Santillana del Mar bis Comillas

Ein ganz vorsichtiger Blick heute morgen aus dem Fenster zeigte zu meiner Freude, eine fast trockene Straße und kaum Wolken am Himmel. Es war noch so früh das der ein oder andere Stern noch am Himmel zu sehen war.
Frühstück gab es noch in der Alberge und dann war es hell genug um loszuziehen. Der Weg führte durch viele kleine Orte die wie ausgestorben wirkten. Nach ein wenig grübeln fiel mir auf… Ja früher Vormittag und unter der Woche ist bei uns auf den kleinen Dörfern auch nichts los. In Cobreces entschieden wir uns für die Variante am Strand entlang und machten dort unsere Mittagspause. Von hier bis Comillas war es „nur“ noch ein „Katzensprung“ von etwa 10km 😂
Der Strand dort war sehr schön allerdings mit ordentlichem Wellengang. Die eine kam überraschend schnell auf mich zu. Der hechtsprung, zum Glück ohne Rucksack der war schon in der Pension, rettete mich nicht ganz. Die eine Hosenseite hat gut was ab bekommen. Macht nichts! Die Sonne scheint und es ist warm da trocknet die fix wieder ab. Meine Füße haben mir allerdings das nasse Wetter von gestern nicht so ganz verziehen und ich bin froh das wir uns jetzt nur noch zum Waschsalon, Strand und Bar bewegen. Die Bar Bar ist in direkter Nachbarschaft und bietet gutes Essen an. Mehr brauche ich heute nicht.

Camino del Norte 14.Tag Etappe – Bezana bis Santillana del Mar

Positiv am Morgen war definitiv das Frühstück. Gestern Abend wurde gemeinsam eine Uhrzeit zum aufstehen vereinbart und entsprechend dann die Frühstückszeit festgelegt. Wir wren uns schnell einig 6:30 Uhr aufstehen und ab 7:00 Uhr gibt es Frühstück.
So ein entspanntes und gemütliches miteinander hab ich noch auf keinem Camino erlebt. Fast alle saßen beim Frühstück zusammen tauschten sich aus und keiner verbreitete Hektik.

Vom sehr gemütlichen Frühstück abgesehen war der restliche Tag sehr ungemütlich.
Die gestern erklärten Abkürzungen haben wir alle gefunden was auch ganz gut war denn das Wetter war heute einfach furchtbar. Heftige Regenschauer, Gewitter und ordentliche Windböen haben uns ordentlich zugesetzt
Anfangs ging es noch halbwegs mit dem Regen bis Boo de Pielagos zur Bahnstation war es ein leichter stetiger Regen. Nach der Bahnfahrt, nur eine Station um eine gefährliche Brücke zu überqueren, hörte es kurz sogar auf zu tröpfeln. Das Glück hielt nicht lange an und es schüttete von jetzt auf gleich wie aus Kübeln und das nicht nur einmal an diesem Tag. Meine Schuhe, eigentlich echt gut bei Regen, liefen von oben durch den starken Regen einfach voll. Dafür hat die Regenjacke durchgehalten was mich positiv überrascht hat. Zum abtropfen und ein zweites Frühstück stolperte nach und nach die Pilgerschar in die erste offene Bar am Weg. Fast trocken ging es in einer kurzen Regenpause weiter um gleich in den nächsten Schauer zu kommen. Ich hatte das Gefühl das sobald meine Hose fast wieder trocken war es ein Signal gab und die Schleusen am Himmel sich öffneten. Völlig fertig kamen wir in Santillana del Mar an und stolperten die Tür ins Convent rein, dort gi t es Zweibettzimmer für die Pilger. Eine schöne abwechslung zu den großen Schlafsäalen der letzten Tage und ess hat die heiße Dusche gut getan.
Durch das Wetter hatten wir Santillana according del Mar in Rekordzeit erreicht und so am Nachmittag „Freizeit“. Was macht man als Pilger dann mit der Zeit? Klar die Beine etwas vertreten und einem Spaziergang zu den Sehenswürdigkeiten. 😇
Die Höhle von Altamira, eine Nachbildung, ist ein beliebtes Ausflugsziel. Nur zwei Kilometer den Berg rauf und später wieder runter ist doch ein Klacks. Zurück im Convent war bal Zeit zum Abendessen das war wieder sehr lustig und ging Kreuz und quer durch die Sprachen. Das hat den regnerischen Tag wieder etwas ausgeglichen. Wir konnten fast schon drüber lachen.

Camino del Norte 13.Tag Etappe – Güemes über Santander bis Bezana

Für heute war schon klar das es der letzte Tag zu viert sein wird. Das Pärchen aus dem Ruhrpott kommt nur noch bis Santander mit und muss sich in zwei Tagen auf den Weg nach Hause machen. Frühstückszeit war passend zum Sonnenuntergang und war wunderschön zu beobachten da die Herberge oben auf einem Hügel ist. Gestern vor dem Abendessen wurden uns die drei Möglichkeiten nach Santander zu kommen erklärt. Schnell war klar wir gehen den schönen direkt an der Steilküste entlang, der mit 15km auch die längste Variante ist. Der Blick von einer Bucht in die nächste war klasse! Der schmale Weg wurde ganz oft auf der einen Seite von einem Maisfeld begrenzt. Auf der anderen Seite trennte nur eine kleine
Brombeerhecke den Weg vom Abhang. Augen auf beim geradeaus laufen, sag ich da nur.

Relativ zügig erreichten wir den Strand von Somo und klar, es ging barfuß bis fast zum Ende durch. Das ist Kneippkur, Peeling und gleichzeitig Entspannung für die Füße und gleicht den vielen Asphalt fast wieder aus. Von Somo aus geht es mit der Fähre nach Santander rüber. Von jetzt auf gleich sind wir mitten im Stadtgetümmel und irgendwie direkt überfordert. Den Caminoschilder folgend sind wir zusammen zur Pilgerherberge um dort einen Stempel für unsere Credenciale zu holen. Da die Kathedrale über Mittag geschlossen ist verabschiedeten wir uns nun voneinander. Das Paar aus dem Ruhrpott muss hier Schluss machen da der Urlaub fast zu Ende ist. Jetzt sind von den vier Musketiere zweie noch übrig die tapfer weiter laufen werden, vorerst.

Etwa 9 km nach Santander steuerten das Mädel aus der Hamburger Ecke und ich die Herberge in Bezana an. Wir waren uns erst nicht sicher ob wir überhaupt noch zwei Plätze bekommen da die Herberge offiziell nur mit 14 Betten ausgestattet ist. Es war noch genug Platz vorhanden und die Herberge einfach knuffig ganz zu schweigen von der Herbersmama. Es war wie den Abend zuvor ein wunderbarer gemeinsamer Abend. Komplett anders viel kleiner, kuscheliger und sehr familär. Superlustig war die Aktion vor dem Essen. Auf ansage mussten alle ihr Handy abgeben und sie wurden am Kopfende der Tafel gesammelt. Ich dachte schon ok das gibt einen „Handyfreien“ Tisch beim Essen. Weit gefehlt die Herbersmama machte in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit mit jedem Handy ein Gruppenfoto von allen uns sorgte sogar dafür das alle zu sehen waren. Verstecken war zwecklos 😅
Dann hieß es auf die Teller fertig los. Der anschließende Abwasch ging Hand in Hand und war fix erledigt. Für die morgige Etappe gab es noch eine lange Erklärung wo wir wie am besten langgehen um nicht 40 sondern „nur“ etwa 23 km bis Santillana del Mar laufen müssen. Abkürzungen sind prima und eine Station mit dem Zug fahren zeugt von kreativer Wegfindung. 😂
Ich bin gespannt ob das morgen wirklich alles zu finden ist was da erklärt wurde.

Camino del Norte 12.Tag Etappe – Santona bis Güemes

Die kurze Nacht steckte allen in den Knochen als wir am frühen Morgen aufbrachen. Zu allem überfluss fing es auch noch an zu regnen. Das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Am Strand teilten wir uns auf zweie sind an der Straße entlang ich hatte mich entschieden über den Berg zum anderen Strand Richtung Noja zu gehen. In begleitung von einem Mädel aus der Hamburger Ecke flogen wir fast den „Berg“ rauf. Die Aussicht war wie immer genial. Ein sehr schmaler, sandiger und steiniger Pfad führte relativ nah am Rand über die Kuppe. Der Farn war stellenweise Schulterhoch und mit Brombeersträuchen durchzogen. Ein paar Kratzer hatte ich mir den Vortag schon geholt und ich war der Überzeugung das es nun noch ein paar mehr sind. Wieder heil unten angekommen zeigte ein kurzer Blick auf die Beine, alles gut. Das Lambadatanzen um den Dornen, Brennnesseln und sonstigem kratzigen Zeugs auszuweichen sah zwar etwas etwas seltsam aus war dafür erfolgreich. Barfuß im weichen Sand am frühen Sonntag morgen… saukalt an den Füßen aber schööön!

Ab Noja ging es wieder viel an der Straße entlang. Die Landschaft um uns herum war abwechslungsreich genug das um uns abzulenken. In Güemes angekommen suchten wir die anderen an der Herberge. Die waren bereits in der anderen im Ort angekommen was für uns beudeute noch etwa anderthalb km weiter zu gehen. Dort angekommen gab es direkt ein gemeinsames Mittagessen widerstand war zwecklos. 😅
Bis zum gemeinsamen Abendessen war jetzt viel Zeit und die verbrachten wir mit quatschen, ausruhen Wäsche waschen. In der Herberge waren für diese Nacht 85 Pilger aus 22 Ländern zusammen gekommen. Einfach nur Irre!

Camino del Norte 11.Tag Etappe – Islares bis Santona

War das eine entspannte und ruhige Nacht im Zelt. Recht frisch irgendwann da es zusätzliche Decken gab war das aber kein Problem. Wir starteten nach dem ausgiebigen Frühstück relativ spät in den Tag. Dieser Tag sollte wieder sehr viel Straße auf der ersten Hälfte der Tagesetappe beinhalten. Ich würde ja selbst gerne etwas anderes schreiben aber aktuell ist es leider einfach so. Da es einige Alternativen gibt suchten wir uns die kürzeste Option aus. Nicht schön so an der Straße entlang dafür kommen wir recht zügig voran und als „Entschädigung“ wartet ja ein Kilometer langer Strand auf uns. Für mich etwas überraschend änderte sich der Weg auf einmal von einer breiten Straße zu einer Schotterpiste um zu einem schmalen steinigen Pfad zu werden. Das war wieder richtig schön und es machte mir kaum etwas aus das es steil Bergauf ging. Die Aussicht war super und ein paar Adler hab ich wieder gesehen. Von hier oben war der endlose Strand von Laredo schon zu sehen.
Schuhe aus und ab über den Strand mit den Füßen ins Wasser und bis ans Ende folgen. Das war der Plan und wurde direkt umgesetzt… nach dem Mittagessen 😅


Ganz am Ende von dem Strand sollte es eine Fähre nach Santona geben. Ein Schild zeigte auf eine leere Stelle und wir waren erstmal etwas Ratlos. Es kamen nach und nach immer mehr Leute und ein kleines Boot steuerte genau diese Stelle am Strand an. Fasziniert beobachtete ich wie die Fähre einfach auf den Sand auflief eine Treppe Ausfuhr und erst die Leute ausstiegen um dann die wartenden mitzunehmen.

In Santona war extrem viel los und eine Masse an Menschen unterwegs. In der Herberge wurde beim Check-In erklärt heute ist ein Fest in der Stadt von daher ist es egal mit der Bettruhe. Was das genau bedeutete merkten wir als es los ging. Gegen halb elf dröhnte ein Abba Medley auf dem Plazza los. Dort war eine große Bühne aufgebaut und die Party begann. Der Bass war so stark das die Fenster klirrten und die Betten vibrierten inklusive Discolight. Es war trotz geschlossenen Türen und Fenstern so laut als ob mein Bett direkt auf der Bühne steht. Gegen vier Uhr in etwa war die Party zu Ende und die Müllabfuhr fing mit dem aufräumen an. Definitiv eine interessante Erfahrung 🙈

Camino del Norte 10.Tag Etappe – Onton bis Islares

So wie der gestrige Lauftage aufhörte fing er heute gleich wieder an. Zurück auf die Asphaltpiste. Neben und unter der Autobahn entlang und das am frühen Morgen. Frisch war es auch noch und ein leichter Regen zog über die Pilgerschar hinweg. Die Stimmung unter uns war trotzdem ausgelassen vielleicht schon leicht ins alberne gehend… es könnte auch Galgenhumor sein. Da die Straße kein schnelles Ende nehmen sollte. Endlich in Castro Urdiales angekommen machten wir eine Frühstückspause mit Blick auf den Hafen und das Meer. Immer weiter führte der Weg an der Küste entlang. Die Aussicht war sehr schön aber immer noch zu viel Asphalt. Als der Weg auf einen steinigen unebenen Trampelpfad abbog atmete fünf Pilger und ihre Füße zeitgleich auf. Das Stück war für meinen Geschmack viel zu kurz brachte uns aber fast bis vor die Tür zum Campingplatz in Islares. Passend zur Mittagszeit. Während dem Essen schauten wir welche Möglichkeiten wir es für den Tag an Herbergen und weiteren Unterkünften haben. Diese sind sehr sehr eingeschränkt. Eine kleine Herberge noch einen Ort weiter und theoretisch hier ein Hotel das nicht erreichbar ist. Ein Blick in den Pilgerführer zeigte das der Campingplatz zelte für Pilger für die Nacht anbietet. Auf Nachfrage zeigte sich es ist Platz und wir bezogen kurz darauf einen kleinen Palast. Ein großes festes Zelt mit zwei Schlafkabinen und festen Betten. Der Vorraum war ausgestattet mit Kühlschrank, Mikrowelle, einem Tisch und ausreichend Stühlen. War das toll einmal den Rucksack komplett auszuräumen und den Inhalt queerbeet zu verteilen 😁
In Ruhe Duschen, Wäsche waschen und dann noch ein wenig den Strand genießen was will das Pilgerherz noch mehr.
Gegen 22:00 Uhr war es fast komplett ruhig auf dem Platz und wir sagten uns bald gute Nacht.