24. Juni 2022 von Quintans bis Muxia

Auf geht’s an die letzten Kilometer bis zum ersten Ziel Muxia. Heute wird ein sehr kurzer lauftag für mich. Laut den Kilometersteinen sind es Knapp über 11 Km und laut Reiseführer noch 10,2
Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen  Es ist mir aber auch egal denn so oder so bleibt genug Zeit um gemütlich durch den kleinen Ort zu streunen.
Der morgen begann zur Abwechslung sonnig! Das machte das Laufen gleich viel angenehmer auch wenn meine Waden mich für komplett bescheuert gehalten haben beim aufstehen.
Nach 2x rund 28 km fällt der Muskelkater besonders in den Waden dezent auf. 
Egal nach der warmlaufphase lief es wie geschmiert und auf etwa der Hälfte der Strecke konnte ich das erste Mal das Meer und mein Ziel sehen.
Wohoooo, angespornt von dem Ausblick ging es zügig voran.
Leider meinte das Wetter es müsste so knapp anderthalb Kilometer vor Muxia sich ausregnen zu müssen. Zu faul die Regenklamotten auszupacken zuppelte ich den „Notfallponcho“ aus der Seitentasche und warf ihn mir über.
Sofort fing das Ding an um mich herum zu flattern und ich wusste wieder warum ich die so ungern benutze. Außer geraschel hörte ich gar nix mehr um mich herum. Das Teil erfüllt seinen Zweck von daher ist es ok, mehr aber nicht.
Ich trotzte dem Regen und lief direkt durch den ganzen Ort um am letzten Zipfel von Muxia zur Kapelle zu gehen.
Die hatte offen  so richtig offen offen zum reingehen und besichtigen.
Ich holte mir meinen Stempel ab und schlich für die ersten Fotos um die Kapelle. Bedingt durch ordentliche Windböen und Regen beschloss ich erst zum Hotel zu gehen mich trocken zu lege  und dann einen weiteren Versuch ohne Rucksack zu starten.

***

Der Regen machte tatsächlich recht schnell eine Pause (kürzer als ich gehofft hatte) und so schnappte ich meine Sachen und ging zuerst zum Strand. Hach, ist das schön dort!
Von dort zog es mich zurück Richtung Kapelle aber weit kam ich nicht der nächste Schauer stoppte mich und ich rettete mich erst in eine Bar und ging dann zurück ins Hotel.
Theoretisch soll eine länger Regenpause ab 16:00 Uhr sein laut dem Regenradar. Ich lass mich gern positiv überraschen. 
Im Hotel fragte ich an der Rezeption ab wieviel Uhr der Supermarkt wieder aufmacht. Darauf bekam ich die Antwort das heute ein Feiertag ist und wahrscheinlich gar nix mehr aufmacht.
Auf mein „Oh“ kam die Frage ob ich was dringend brauche und Wasser auch hier bekommen könnte. Die waren echt süß und besorgt ich könnte jetzt verhungern. Ich meinte lachend das alles gut ist und ich sicherlich in einem Restaurant fündig werde. Verhungern werde ich bestimmt nicht bei dem Angebot hier. 
Wahrscheinlich fällt mein angedachtes kleines Picknick auf den Felsen am Meer eh ins Wasser. Ich halte einfach auf dem Weg ausschau was auf hat und mich anlacht.

***

Im Endeffekt landete ich in der gleichen Bar wie am Vormittag. Dort hatte ich ein Schild am Eingang gesehen darauf stand das die Küche durchgehend geöffnet ist. Die Spaghetti mit Gemüse waren sehr lecker und die Portion zu groß für einen kurzen Lauftag 
Das Wetter hat sich in der Zwischenzeit  beruhigt und zaghaft versuchte die Sonne durch die Wolken zu kommen, mit Erfolg. Der Sonne entgegen zog es mich an die Spitze von Muxia zum Santuario de Nuestra Signorina de la Barca. Zum zweiten mal heute 
Ich tobte mich beim Bilder machen aus und genoss die Zeit vor der Kapelle und die Sonnenstrahlen. ☺️
Bis zum Sonnenuntergang waren es noch gute zweieinhalb Stunden.
Auf so eine krasse Besserung war ich gar nicht eingestellt und hatte außer der Kamera und Regenklamotten nichts weiter mit.
Das war aber ok und ich bummelte ganz langsam zum Hotel zurück. Direkt vorm Hotel musste noch ein Abstecher zum Strand sein und siehe da eine Jakobsmuschel hab ich gefunden 
Morgen geht es dann weiter nach Finisterre.

23. Juni 2022 von Lago bis Quintans

Einmal am Tag feucht bzw Nass werden von oben, muss wohl sein in diesem Urlaub. Ob das unbedingt zusätzlich auf dem unschönsten Abschnitt sein muss …?! tendenziell sage ich nein, nehme es aber wie es kommt. Das macht es viel entspannter 

Ich bin die Strecke nach Finisterre/Muxia nun nicht das erste Mal gelaufen, umso spannender finde ich es, wie die nicht so schönen Abschnitte an der Straße entlang direkt am gleichen Abend wie aus dem Gedächtnis gelöscht sind. Das heißt die schönen Abschnitte gleichen das mehr als aus!  Finde ich ok, so wird es nicht langweilig denn der Camino sorgt  immer wieder für ein neues Erlebnis.

***

Der morgen begann früh und sehr entspannt. Pünktlich als ich aus der Herberge raus bin, diesmal als vorletzte, ging gegenüber in der Bar das Licht an. Das Frühstück ist schon mal gerettet!
Es ist diesig und ein leichter Nieselregen liegt über der Landschaft. Das hält mich nicht vom Laufen ab und ich starte diesmal schon um halb acht! Es wird immer früher da muss ich was dran ändern 
Bis Olveiroa ging es fast nur an der Straße entlang. Das war sehr anstrengend und im Nieselregen doppelt doof. Etwas grummelig über die Situation bin ich für eine frühere Pause als angedacht in die erste Bar in Olveiro und siehe da, nach dem zweiten Kaffee sah die Welt schon viel besser aus. Es hatte aufgehört zu regnen, die Sonne versuchte durch die dichten Wolken durchzukommen und der Weg führte ab hier durch sooooo viel mehr Landschaft.
Es war fast wie ein Wettkampf zwischen zwitschernden Vögeln, dem rauschen von kleinen Bächen und großen Flüssen und dem geknarze der Bäume im leichten Wind. Und so unglaublich viel Aussicht dabei, was will man mehr?! Genau diese Abschnitte sorgen bei mir dafür, das mein Hirn die schlechten Erinnerungen direkt wieder vor die Tür setzt.
Der Tag lief so schön weiter durch eine sehr abwechslungsreiche Natur und die kurzen Stücke an der Straße vielen gar nicht mehr ins Gewicht.
Zwischendurch traf ich auf zwei Damen aus Schottland. Ein Mutter/Tochter Gespann das flott unterwegs war. Ich bin aus allen Wolken gefallen als die Tochter mit einem Augenzwinkern erzählte das Mama 76 Jahre alt ist! Respekt und die beiden haben den festen Willen in 4 Tagen in Finisterre zu sein, also Morgen schon. Ich kann mich nur wiederholen und sage Respekt!

Während wir in einer Bar zusammen saßen und quatschten kam eine Gruppe Reiter vorbei. Jetzt hatte ich auch verstanden worauf der Typ hinaus wollte der mich direkt vor der Bar angesprochen hatte. Ich hatte ihn nur sehr Bruchstückhaft verstanden aber jetzt viel der Groschen was er versucht hatte mir zu erklären. Er passte auf die Pferdepilger auf und fuhr das Begleitfahrzeug! Er sorgte dafür das es Pferd und Reiter gut geht und alle den Camino genießen können.


Am Abzweig wo sich die Wege nach Finisterre und Muxia trennen halfen die schottischen Damen und ich uns gegenseitig für lustige Fotos aus und verabschiedeten uns. Vielleicht sehe ich sie in zwei Tagen in Finisterre wieder, wer weiß.
Mein Ziel heute, sollte Quintas sein etwa 10 Km vor Muxia. Unterwegs reservierte ich mir ganz schnöde ein Einzelzimmer und lief entspannt auf mein Tagesziel zu. 38 km insgesamt wären mir ein kleines bisschen zu viel gewesen für heute 
Ich weiß, diejenigen die mich gut genug kennen würden mir zutrauen, so bescheuert zu sein die Strecke durchzulaufen. So ist es aber völlig ok und das zweite Frühstück morgen gibt es dann mit Blick auf das Meer.
Ich freue mich schon darauf. ☺️

***
Notiz am Rande:
Der Vorteil von einem Einzelzimmer ist man kann  sich einmal Komplett ausbreiten. Der Nachteil von einem Einzelzimmer ist man KANN sich komplett ausbreiten.
So klein wie mein Rucksack auch ist innerhalb von 10 Sekunden kann er explodieren und das Zimmer im Chaos versinken lassen 

22. Juni 2022 – Negreira bis Lago

Ich werde nie nachvollziehen können wie man über eine Stunde brauchen kann um seinen Rucksack zu packen.
Die Nacht war erstaunlich ruhig und nur ab und zu ein sanftes  schnorcheln aus den unterschiedlichsten Ecken zu hören. Das hat mich doch überrascht für die Größe des Raums. Die ersten Pilger die sich gegen 5:00 Uhr aus dem Raum geschlichen haben, hab ich nur als Schatten vorbeihuschend wahrgenommen. Mein Nachbar allerdings hat dagegen ab 6:00 Uhr weniger Rücksicht genommen. Ständig auf und ab schlurfend und mit Tüten raschelnd hat er den ganzen Raum unterhalten. Innerlich fluchend „heb wenigstens die Füße wenn du unbedingt 25 mal quer durch den Raum schlurfen musst“ drehte ich mich um und schaffte es wieder wegzudämmern. Gegen 7:00 Uhr hatte ich es dann aufgegeben, da mittlerweile der Raum komplett wach war. Ich schnappte mir meine Sachen und verkrümelte mich fix ins Bad.
Nachdem ich, wirklich gemütlich, meinen Rucksack gepackt hatte verließ ich pünktlich um 7:30 Uhr die Herberge.
Warum hab ich mir im Vorfeld eigentlich wieder Gedanken um einen Wecker gemacht der andere Pilger nicht stört? Ich hab das Ding bislang noch nie in einer Herberge gebraucht. Ja, ich höre ein zwei von euch jetzt schallend lachen, mit einem „ich hab es dir doch gesagt“  grinsen im Gesicht. Gefolgt von einem „du nimmst viel zu viel Rücksicht …“
Ich finde Rücksicht auch immer noch wichtig, das führt allerdings nur wieder zurück zu stundenlangen packen im Schlafsaal und da dreht sich halt alles wieder im Kreis 

Egal das Frühstück gab’s direkt um die Ecke und so ließ sich der Tag gut starten. Durch den Regen vom Vortag war Negreira in eine Nebelsuppe gehüllt die sich tapfer den morgen  über auch außerhalb in der Landschaft hielt. Das sieht sehr idyllisch aus auf Bildern  eine ganz besondere Stimmung.
Heute ging das Laufen viel besser und wesentlich weniger auf und an Asphalt Straßen entlang.
Kurz vorm 2. Frühstück traf ich auf Dominique aus Kanada – wir verstanden uns auf Anhieb und liefen fast den ganzen Tag zusammen. Bekannte Gesichter vom Tag zuvor zogen lächelnd und mit einem Buen Camino vorbei … bis zur nächsten Bar, wo wir sie wieder einholten. Das Spiel wiederholte sich über den Tag immer wieder und sorgte für viel Spaß auf beiden Seiten.

Während dem Mittagessen spielte ich mit dem Gedanken noch ein Stück weiter zu gehen wie Dominique. Ich vertagte die Entscheidung bis kurz vor Santa Marina. Wir beobachten lieber zwei total süße junge Katzen die rotzfrech zwischen den Pilgern umhertollten immer mit einem Auge auf die lecker gefüllten Teller. Eine Katze sprang kurzerhand mit auf den Stuhl und versuchte um die Frau herum an dem Teller zu kommen. Wir konnten den lachflash darüber gerade so noch zurück halten. 🙈 Irgendwann mussten wir uns los reißen um weiter zu kommen. Sowas von süß die zwei Katzen und sooooo frech aber sie haben immer ihr Ziel erreicht und was abbekommen. 😅

Kurz vor Santa Marina entschied ich, das ich mich fit genug fühlte noch ein Stück weiter zu gehen. Zur Sicherheit reservierte ich mir ein Bett in der Herberge Monte Aro.
Jaaaa, verdammt da war ja noch was auf den letzten Kilometern DER Monte Aro 若
Ich mach nur Spaß so schlimm ist er gar nicht und die Aussicht ist von fast oben sehr schön. Über die Spitze geht der Camino überhaupt nicht sondern führt vor dem steilsten Stück direkt wieder bergab.  Was ein Glück!
In Lago angekommen begrüßte mich die Hospitalera mit einem Lächeln und sagte das ich freie Wahl habe beim Bett, da heute ein sehr ruhiger Tag ist.
Prima!
Das Wetter hat, sich bis auf ein paar Tropfen, für die sonnige Seite heute entschieden. Ich hoffe das bleibt jetzt so 
Von meinem Plan Muxia in drei Tagen zu erreichen hab ich mich verabschiedet. Meinem Knie geht es heute zwar sehr gut aber 38 Km auf einen Rutsch müssen einfach nicht sein. Ich schau wie weit ich morgen komme und sehe zu das es nur noch ein kurzes Stück ist am 4. Tag.
Während meine Wäsche nun fröhlich in der Waschmaschine durchdreht, genieße ich ein kleines Bier und warte was es hier zum Abendessen gibt 

Nachtrag zum Essen: ich nehme mittlerweile ja selten das Tages/Pilgermenue da es mir von der Uhrzeit her meistens zu spät ist. Heute machte ich eine Ausnahme da es ab 19:00 Uhr zu bekommen war. Was soll ich sagen… einfach der Hammer! Nur alleine die Auswahl von 4 Möglichkeiten pro Gang hat mich sowas von überfordert 😂 Die Entscheidung fiel auf Salat, Hühnchen und einen Espresso als Nachtisch. Ich war sowas von pappensatt! Das Hühnchen war ein Traum so zart und saftig wie ich es selten gegessen habe. Die zwei Bier davor und dazu sorgen dafür das es zeitig ins Bett gehen wird 😇 und das alles für 10 Euro! Ich frag mich wie die das schaffen. Ein ordentliches Trinkgeld hat sich das Team definitiv verdient. Küchencrew und Bedienung bestand aus einer Frau, Respekt! Ich kann die Herberge nur empfehlen!

20./21.Juni – Auf nach Santiago

Der Plan ist von Santiago über Muxía nach Finisterre zu laufen. Schön wäre es wenn ich es in drei plus einen Tag hinbekomme. 😊 Das heißt in drei Tagen bis Muxía, einen Tag Pause dann an der Küste lang nach Finisterre an einem weiteren Tag. Die restlichen Tage sind Freizeit. Da mein Flieger sehr früh von Hahn abfliegt will ich den Abend vorher fahren und dort dann im Auto übernachten. Mit meiner einfachen Singlebett Variante passt das schon. 😁

****

Kurz war die Nacht am Flughafen und frischer als erwartet. Ich muss mir für das nächste mal im Hunsrück merken die dickere Decke oder Schlafsack ins Auto zu packen. Dafür war es sehr ruhig am Flughafen was ich so gar nicht erwartet hatte. Was ich auch nicht erwartet hatte war das am Flughafen wirklich alles an Essen und Trinken noch zu hatte. Inklusive der Automaten 🙄 ja ok, die hatten nicht zu sondern waren einfach komplett leer. Wie „gut“ das Ryanair anbietet für den Flug Essen, Trinken, Snacks und sonstiges vorzubestellen… Theoretisch. Die Bestellung hat das System zwar angenommen leider gab es das Frühstück nicht im Flieger. Ich hab den Jackpot heute gezogen. Die haben kein Nachschub bekommen und fliegen quasi trocken nur mit ein paar kalt Getränke und Snacks. Immerhin hab ich ohne zu zögern mein Geld zurück bekommen und einen Kaffee aufs Haus 😁 Den haben sie irgendwo noch ausgegraben. Dafür war er aber heiß und gut. Jetzt kann nur noch alles aufwärts gehen und klappen auf dem Camino.

****

Der Flug war stellenweise etwas unruhig. Das auf und ab gehopse hörte dankenderweise schnell wieder auf und der Kapitän machte gut Meter. 20 Minuten früher als geplant landeten wir in Santiago… Die Sonne lachte zwischen den Wolken hervor, an den Temperaturen muss noch gearbeitet werden. Frisch ist es hier 🥶 Wie bestellt kam der Bus und brachte mich in die Innenstadt. Auf dem Weg zur Kathedrale war mein Timing so gut das ich genau zur Öffnung am Tourismus Büro vorbeigerauscht bin. Dort gibt es einen extra Pilgerausweis für den Camino Finisterre, inklusive Stempel.
Jetzt wurde es aber dringend Zeit fürs Frühstück. Da ich nicht zum ersten Mal in der Stadt bin habe ich direkt eine Bestimmte Bar angesteuert. Die liegt praktischerweise auch direkt am Start von meinem Camino. War das lecker! Und hat gut vorgehalten zum Glück. Später raus mein Mittagessen ist auch schon wieder ausgefallen weil die eine Bar nicht aufgemacht hat wie angeschrieben. 🙄
Solange ich nur Kalorien verliere ist das OK. Kamera, Hosenbeine und Buff hab ich schon durch. Mal sehen was diesmal noch so verloren geht 😂
Der Weg war wieder sehr schön ich hatte allerdings verdrängt wieviel es am ersten Tag über Asphalt geht. Die Eukalyptus Wälder sind nach wie vor der Hammer, tiiiieeef durchatmen. Es war nicht heiß aber warm genug das ich kurz nach Santiago die Hosenbeine abgezippt habe und sauber und sicher im Rucksack verstaute. Jawohl ja, ich kann das schon. An der Ponte Maceira angekommen musste ich tatsächlich nach dem Regenzeugs kramen. Das leichte tröpfeln ging zügig in einen Dauerregen über. Gut das es von hier nur noch ein kurzes Stück ist bis Negreira. In der Herberge angekommen habe ich meine Sachen erst zum trocken ausgebreitet und dann ab unter die heißeDusche. Jetzt muss ich nur noch was zum essen finden, dann bin ich Glücklich und kann ins Bett fallen 😁 Ob es das English Pub noch gibt….

Florenz – Das Herz der Toskana

Eine virtuelle Stadtführung

Florenz – eine Stadt in der Toskana – umrandet von den typisch toskanischen Hügeln liegt sie im herzen der Toskana. Mitten durch die Altstadt fließt der Fluss Arno. Gegründet wurde Florenz von Julius Cäsar 59. v. Ch. als Colonia – geplant angelegte Siedlung außerhalb von Rom – mit dem Namen Florentia. Sie wurde benannt nach der röm. Göttin der Blumen und des Pflanzenwachstums.

Berühmt für seine Geschichte und Kunst gilt sie als die Wiege der Renaissance. In Florenz lebten und wirkten die bedeutendsten Künstler vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert. Dante Alighieri schrieb hier seine „Göttliche Komödie“, Macchiavelli, Giotto,Galileo Galilei, Michelangelo, Leonardo da Vinci und Brunelleschi um nur ein paar Namen zu nennen. Nicht zu vergessen die Medici deren Familien und Erfolgsgeschichte untrennbar mit der Stadt verbunden sind. Als Zentrum des mittelalterlichen europäischen Handels und Finanzwesens war Florenz eine der reichsten Städte des 15.+16. Jahrhunderts.

Ich freue mich euch auf eine kleine Runde durch diese wunderschöne Stadt mitzunehmen. Ich habe eine Tour zusammengestellt mit, natürlich den Highlights der Stadt und ein paar eventuell nicht so bekannte Sehenswürdigkeiten sind auch dabei, lasst euch also überraschen.

Selbst ich kenne immer noch nicht alles in Florenz und das obwohl ich dort für etwa ein viertel Jahr gelebt und viel in dieser Zeit entdeckt und kennengelernt habe.

Das macht aber nichts, so kann ich immer wieder etwas neues entdecken wenn ich „nach Hause“ komme. Ich hoffe ihr seid Fit und habt bequeme Schuhe an, denn die Florentiner Altstadt entdeckt man am besten zu Fuß. Klar gibt es auch Busse und mittlerweile auch eine Straßenbahn aber viel spannender ist es zu Fuß durch die engen, kleinen Gassen zu schlendern um z. B. einen Blick in die alten Werkstätten der Handwerker zu werfen oder um einen Café ( Espresso) in einer netten kleine Bar abseits von den Touristenplätzen zu genießen. Manchmal langt es schon um eine Ecke zu biegen und schon steht man abseits von dem Menschentrubel der in der Stadt definitiv da ist.

Doch Vorsicht wenn man durch die vielen Straßen und Gassen schlendert sollte man seinen Blick nicht überallhin schweifen lassen, denn es besteht schnell die Gefahr das einem das ganze zu viel wird. Es gibt an jeder Ecke, jedem Platz so viel zu entdecken das man gar nicht alles aufnehmen kann. 🙂

Also wenn Ihr bereit seit dann geht es los. Wir starten mit dem Rundgang am Piazzale Michelangelo.

Der Vogelsberger Jakobsweg (E3)

Eine Pilgerwanderung in 3-5 Etappen von Fulda über den Hoherodskopf nach Hungen.

Der hohe Vogelsberg ist der älteste Naturpark Deutschlands. Er liegt in der Mitte Hessens und ist von der schönen Wetterau der direkter Nachbar. Bei klarer Sicht können wir von hier aus eine der höchsten Erhebungen, den Hoherodskopf, sehen. Geologisch ist der Vogelsberg eine spannende Region, er das ist größte zusammenhängende Basaltmassiv und Vulkangebiet Europas. Entstanden vor etwa 20 Millionen Jahren und seit etwa 15 Millionen Jahren ruhend. Wohlgemerkt nicht erloschen 😉

Beliebt ist die Region im Sommer wie im Winter zum Wandern, Skifahren und sonstigen Aktivitäten an der frischen Luft. Landschaftlich ist die Region genauso spannend und abwechslungsreich ist wie seine Entstehungsgeschichte. Wälder und Wildblumenwiesen wechseln sich ab mit Schaf und Kuhweiden. Gelegentlich begegnet man beim durchstreifen auch anderen Tieren. Wie zum Beispiel einem Alpaca das mich, dem Blick nach zu urteilen, für bescheuert gehalten hat, an jenem Tag durch den Regen zu wandern. Das kann ich ihm noch nicht mal übel nehmen, es hatte ja recht!

Der Europäische Fernwanderweg E3 geht quer durch Europa vom Böhmerwald bis zum Atlantik und endet in Santiago de Compostela mit einer Gesamtlänge von ungefähr 6950 km. Bei einem Tagesdurchschnitt von 20 Km braucht man nicht ganz ein Jahr dafür. Nur rund 347,5 Tage das ist doch ein klacks …

Streckenweise führt der E3 über alte Jakobswege und etwa 80 km davon durch den schönen Vogelsberg.
Die Wege sind gut begehbar und bestehen zu großen Teilen aus Wald-, Wiesen- und Feldwegen mit wunderschönen Aussichten. Der Bilstein (665 m) und der Hoherodskopf (764 m) sind die höchsten Punkte auf der Strecke mit den größten Anstiegen. Je nach Einteilung und Kondition ist die Strecke in 3-5 Tagen machbar. 3 Tage sind allerdings sehr sportlich!

Das waren die offiziellen und allgemeinen Angaben 😉 Der Weg ist tatsächlich größtenteils gut ausgeschildert, eine zusätzliche Wanderkarte oder ein GPS ist trotz allem zu empfehlen. Die Schilder sind nicht immer eindeutig da verdeckt oder durch Waldarbeiten verloren gegangen. Das ist dann der erhöhte Schwierigkeitsgrad oder Pilgern für Fortgeschrittene. Einmal musste ich um den Baum herum gehen um den Wegweiser zu finden. Kreative Wegfindung nennt sich das.

Weiterlesen

Vogelsberg – Stausee-Tour Eschenrod

Was ein krasser Temperaturunterschied zu meiner letzten Wanderung! Im Hunsrück, vor zwei Wochen bin ich noch in kurzen Hosen und T-Shirt am schwitzen gewesen und jetzt bin ich sehr froh das ich meine Jacke mitgenommen habe! Nur 17 Grad hat mir meine Thermometer im Auto angezeigt als ich am Parkplatz vom Niddastausee ausgestiegen bin, brrrr.

Egal, Jacke anziehen, Hund und Rucksack aus dem Auto holen und los geht es. Wie beim Screenshot_20180825-192816letzten mal hab ich mich entschieden die Rundtour gegen den Uhrzeigersinn zu laufen. Meine heutige Wegmarkierung und die ersten Wegweiser zu den Mammutbäumen habe ich schnell entdeckt und so war es leicht auf dem richtigen Pfad zu bleiben.

Weiterlesen

Hunsrück – Layensteig Strimmiger-Berg

Ein freier Sonntag und super Wetter die perfekte Kombination um Wandern zu gehen. Vorab hatte ich in einer neuen Wanderapp (die ich unbedingt mal ausprobieren wollte) nach Rundtouren gestöbert und bin unter anderem auf diesen Klettersteig gestoßen. Schnell war dann die Entscheidung gefallen das ich den bei Gelegenheit machen möchte.

An diesem sonnigen Sonntag war es dann soweit und ich packte meinen Rucksack und DSC_1821zog los. Im Hunsrück angekommen war das schwierigste den Einstieg in den Rundweg zu finden. Wegweiser gibt es ja ohne Ende in der Region aber den einen Richtigen zu finden ist die erste Herausforderung 😉 Eine große Hinweistafel mit allen Wanderwegen war bei dem finden sehr Hilfreich und ich konnte nun auch das erste mal das Symbol sehen welchem ich heute folgen wollte.

Weiterlesen

​Geduld junger Padawan… endlich geht es los! – Dienstag 25.7.2017

Um fünf Uhr war die Nacht für Franzi und mich zu Ende. Wir hatten den sechs Uhr Zug angepeilt um für den Fall der Fälle, noch etwas Puffer zu haben, auf der Zugfahrt zum Flughafen.  Es lief alles so gut das wir jedemenge Zeit nach der Rucksack Abgabe  noch übrig  hatten. Wie immer 😉  
Am Schalter wurde uns noch gesagt das Gate steht auf den Tickets und es bleibt bisher alles so wie es da steht.

Mmh, ja, nein irgendwann zeigte uns ein Blick auf die Anzeigentafeln, unser Gate hat gewechselt und wir mussten ans andere Ende laufen. Alles weiterhin im grünen Bereich, denn wir hatten immer noch genug Zeit bis zum Boarding. 

Bevor wir es uns so richtig gemütlich machten kam die nächste Ansage das sich unser Gate noch einmal geändert hat, was ist heute nur los?!  Zum Glück war es diesmal nur eins weiter. Während wir darauf warteten das es endlich losgeht kam eine SMS auf meinem Telefon einegtrudelt das sich unser Flug um etwa eine halbe Stunde verspätet.  Mmh doof aber es bleibt theoretisch noch genug Zeit um den Vorgebuchten Zug in Manchester noch zu bekommen.  Aus der halben Stunde wurde dann gut eine Stunde Verspätung und wir hatten uns schon zähneknirschend damit abgefunden das wir uns neue Zugtickets kaufen müssen zu einem wesentlich höheren Preis und  entsprechend später auch erst in  St Bees angkommen. Der Pilot hatte seine bestes gegeben nur das was er an Zeit wieder eingeholt hatte standen wir dann an der Gepäckausgabe und warteten wieder einmal. Diesmal auf unsere Rucksäcke. Wohlbehalten kamen sie mit den letzten Gepäckstücken auf dem Gepäckband auf uns zu und wir waren entsprechend erleichtert das sie nach den diversen Flugsteigwechsel es mit uns nach Manchester geschafft hatten. Die erste positive Überraschung kam am Bahnschalter als wir die hinterlegten Bahntickets abholten. Für den heutigen Zug hatten wir ja eine feste Zugbiendung und uns schon darauf eingestellt das wir neue kaufen. Im Gegensatz zum Flieger waren die Züge heute definitiv alle pünktlich und so sind wir zu strahlendem Sonnenschein glücklich und geschafft in St Bees angekommen. Vom Zug aus sind wir fast schon ins Hotel gefallen so dicht liegt es Am Bahnhof. Ein süßes kleines Familienhotel das wir für diese Nacht sogar für uns alleine haben, oha 😀 

Unser Bewegungsdrang war nach der langen sitzerei riesig und so sind wir losgezogen St Bees zu erkunden. Zum Abschluss ging es an den Strand wo morgen auch der Coast to Coast anfängt, ist das schön hier und Hunger! Für das Abendessen sind wir direkt am Strand in die Seacote Bar eingefallen für unser  erstes Bier und lecker Abendessen. Satt und sehr müde nach der langen anreise sind wir nur noch am Abend ins Bett gefallen um für morgen fit zu sein.