​ I’m walking – Samstag 05.08.17

Bolton on Swale bis Ingelby Cross

Endlose Kilometer auf der Straße abgewechselt durch eine paar Felder das beschreibt unseren Tag ziemlich genau.  Sprich wir sind am zweiten Tag im Vale of Mowbray unterwegs und heute abend toi toi toi durch. Morgen werden wir dann den dritten Nationalpark die North Yorkshire Moores erreichen.  

Das spannendste heute war glaube ich die Überquerung der Bahnlinie und die vierspurige Straße kurz vor Ingelby Cross unserem Tagesziel.  Die Überquerung ist laut Buch die gefährlichste Stelle auf dem Coast to Coast… 

Das Wetter zeigt sich abgesehen von dem einen obligatorischen kurzen Schauer weiterhin von seiner sonnigen Seite so war es allem in allem ein ganz guter Tag. 

Kurz vor Ingelby Cross deckten wir uns  essenstechnisch noch mit ein paar Snacks ein, denn dies ist die letzte Einkaufsmöglichkeit für sie nächsten zwei oder drei Tage. 

Am Blue Bell Inn angekommen stellten wir als erstes hinterm Pub die Zelte auf bevor wir für das Abendessen endgültig im Pub eingefallen sind.

Keep on the sunny side ​-Freitag 04.08.17

Reeth über Richmond bis Bolton on Swale 
Ein Regenschauer am Tag muss wohl wenigstens sein und wenn er nur am frühen Morgen für fünf Minuten kommt. Pünktlich zum zusammenpacken zog der Regen über Reeth so das wir nicht das Zelt trocken einpacken konnten, düdü. 

Dafür hatten wir den Rest des Tages Sonnenschein 🙂 

Von Reeth nach Richmond war der Weg relativ einfach und führte uns über jedemenge Viehweiden vorbei an der Marrick Priory leicht bergauf und bergab. 

Als wir ein fröhliches Werbeschild Mut dem Versprechen auf Tee, Kaffee und selbstgemachten leckerreien erreichten machten wir spontan einen Abstecher zur der Farm. Mjam, die selbstgemachten Scones und der Tee waren lecker 😋. 

Den jungen Mann aus Israel haben wir mittlerweile adoptiert, was lustig ist denn üblicherweise sind Franzi und ich diejenigen die unterwegs adoptiert werden.  Er hatte nun endlich seinen ersten Scone in England probiert und strahlte über das ganze Gesicht. 😀 

Gut gestärkt kamen wir früher als gedacht in Richmond an und stürzten uns in das gewusel der Stadt. Nach der kleinen Shoppingtour und Geld tanken machten wir noch eine größere Pause in einem netten Café.  Franzi und ich hatten die Tage schon mal drüber nachgedacht das Vale of Mowbray, also die nächsten zwei Tage, zu überspringen. Da es nur durch Viehweiden, Felder und Kilometerlang nur über Asphalt geht würden wir eigentlich nichts verpassen. Uneigentlich wäre es auf der anderen Seite auch doof irgendetwas auszulassen. 

Die Sonne scheinte immer noch so schön vom Himmel herab, das wir kurzfristig beschlossen aus drei Lauftagen zwei zu machen. Im Prinzip das Vale of Mowbray im schnelldurchgang. Gesagt und getan und so nutzten wir das Tageslicht ziemlich lange aus und sind bis kurz nach Booten on Swale gelaufen.  Total müde fragten wir auf einer Farm ob wir irgendwo unsere Zelte aufschlagen dürfen und siehe da wir konnten direktam.haus auf dem Rasen bleiben und hatten sogar noch eine außen Toilette. Das ist es was ich so mag an England die Leute sind in der Hinsicht einfach unkompliziert. Obendrein gab es noch eine Tasse heißen Tee für uns drei. 

By the rivers of Babylon – ​Donnerstag 03.08.2017


Heute morgen  sind wir zu dritt gestartet. Franzi und ich hatten den Abend vorher einen  jungen Mann aus Israel kennengelernt und uns auf Anhieb gut mit ihm unterhalten. Spontan hatten wir ausgemacht die nächste Etappe zusammen zu gehen. Wir hatten die Höhenroute angepeilt die durch ein altes Minengebiet führt.  Hier wurde hauptsächlich Blei abgebaut und auch  vergütet. Die alten Gebäude waren gut auf die Ferne zu erkennen, daß hatte  einen ganz eigenen Charme. Die verfallenen Häuser und der strömende Regen gaben mir teilweise das Gefühl auf einem anderen Planeten unterwegs zu sein. Der erste Teil ging wie immer auf einer Wanderung ordentlich Bergauf, keine Beschwerden hier wir haben uns ja ja dafür entschieden. 😉

Bisher hatten wir schon unzählige kleine Bäche und Flüsse zu überqueren mal bequem über eine Brücke oder über große Steine kraxelen. Als wir uns auf  die Blakethwaite Smelt Mill  zubewegten. Waren wir froh eine Brücke zu sehen um über den Fluss zu kommen bis wir um die letzte Kurve kamen… um überhaupt erst einmal zu dieser Brücke zu kommen blieb uns nichts  anderes übrig wie durch den zweiten kleinen Fluß durchzuwaten. Genau hier kamen Zeit kleine zusammen und bedingt durch den vielen Regen der letzten Wochen war es kein kleiner Bachlauf der den Berg runterfliest. Augen zu und durch besser gesagt nach und nach tasteten wir uns in dem braunen Wasser vorwärts auf der Suche nach halt für den nächsten Schritt. Mit ordentlich Herzklopfen und stellenweise fast knietiefem Wasser, schafften wir es alle drei ohne auszurutschen auf die anderen Seite. Was ein Abenteuer damit hatte keiner gerechnet. Von hier ab ging es etwas einfacher vorwärts. Wir machten zwar durch die alten Abbaugebiete noch einen ungewollte Abstecher kamen aber mit Karte und GPS wieder auf den richtigen Pfad. Am Nachmittag kam tatsächlich dir Sonne raus und sind bei  schönstem Sonnenschein in Reeth angekommen. Auf dem Zeltplatz bauten wir die Zelte im Eiltempo auf und sind zurück ins Zentrum um eventuell  noch einen Tee mit Scones z bekommen. Dafür waren wir leider zu spät dran und sind dann direkt ins Pub und dort etwas länger hängengeblieben. O:) 

Crossing muddy waters – Mittwoch 02.08.17

Kirkby Stephen bis Keld
Wohaa, die Hälfte ist geschafft und das Wetter hat teilweise mitgespielt. In Kirkby Stephen sind wir trocken in den Tag gestartet. Durch die Stadt durch vorbei an an einem Steinbruch immer schön aufwärts auf die Nine Standards zu. Die am Horizont recht gut zu erkennen waren. Am Tag zuvor hatten wir Dank guter Sicht auch schon die Gelegenheit sie aus der Ferne zu sehen.

Die Nine Standards sind der Punkt auf dem Coast to Coast wo man bei superguter und klarer Sicht beide Küsten sehen kann. Das Glück hatten wir leider nicht, es war eine halbwegs gute Aussicht aber weit entfernt von klar genug. Hier ist auch die Wasserscheide von England ab jetzt fließt das Wasser in die andere Richtung den Berg runter. Naja da wir wieder in einem Moorgebiet unterwegs sind ist das mit dem Wasser den Berg runterfliesen relativ… es gibt jedenfalls genug stehendes Wasser um nass zu werden.

Nach den Nine Standards teilt sich der Weg in eine Herbst und Sommerroute. Wir hatten zweimal empfohlen bekommen noch die Sommerroute zu gehen. Ab August ist eigentlich die Herbstroute dran damit die Natur sich wieder von den Wanderern erholen kann. Da wir nur zwei Tage drüber sind und die Empfehlung von erfahrenen Hikern bekommen hatten entschieden wir uns für die Sommervariante. Die kannten wir auch noch nicht.

Das erste kleine Stück war super zu gehen ohne große matschige Stellen. Dann aber kamen wir an den Punkt wo die schönen großen Steinplatten aufhörten und der Spaß begann 😀 

Während Franzi gefühlt locker mit großen Feenschritten vor mir her tänzelnd die Füße auf einen guten Punkt nach dem anderen setzte, kam ich mir vor wie ein hoppelnder Kobold der Dank seiner kurzen Beine konstant ein bis zwei Fußlängen daneben tritt und tiefer im weichen Moorboden versackt.  Trotzdem kamen wir gut vorwärts und hatten auch ein recht gutes Gefühl entwickelt wo wir unter Umständen hintreten können ohne gleich komplett einzusinken. An einzwei Stellen war uns klar hier kommen wir nie im leben durch ohne mindestens bis zum. Knöchel im Moorwasser zu stehen. Franzi machte ein zwei lange Schritte und kam ohne tief einzusinken rüber, perfekt.  Ich suchte mir eine ähnliche Stelle nahm ein zwei Schritte Anlauf um die anvisierte stelle mit dem ersten Schritt zu treffen und …  Natürlich ging das schief 😀 

Ich sackte bis zum Schienbein ein und rettete mich halbwegs vorwärts um auf Händen und Knien mich aus der Vertiefung zu kraxelen. Als ich nach dem folgenden Lachflash über mich selbst  zu Atem kam konnte ich auch wieder aus eigener Kraft aufstehen. Ein paar ähnliche Aktionen folgten noch ich bin einige male auf Händen und Knien gelandet aber immer weich 😉 Gut das wir direkt am Anfang die Regenhosen angezogen haben.

Schneller als erwartet waren wir durch und konnten bereits die Raven Seat Farm sehen. Dort angekommen gab es zur Belohnung heißen Kaffee und lecker Scones mit Marmelade und Sahne, mjam mjam. Den aufgezogenen Regenschauer konnten und wollten wir nicht abwarten und so sind wir im strömenden Regen weiter.  Jetzt war es recht einfach nur weiter dem Fluß bis Keld folgen. Geschafft! Müde, nass aber glücklich stolperten wir auf den Campingplatz direkt am Ortseingang und setzen uns in den gemütlichen Gemeinschaftsraum.  Während der ersten Tasse Tee hörte der Regen auf und die Sonne kam raus. Super das Zelt nicht im Regen aufbauen müssen ist sehr gut. Es wurde noch ein langer lustiger abend mit andern Coast to Coast Wanderern de wir dort kennenlernten.

Going to the Chapel – ​Dienstag 01.08.17

Bent Farm bis Kirkby Stephen
Frisch war es die Nacht zum Glück ab es jedemenge Wärmflaschen in dem Campingbarn. Dafür war heute morgen  die Sonne pünktlich zum Start wieder draußen. Die Sonne hat das laufen viel angenehmer und einfacher gemacht. Der Weg war gefühlt weniger nass und so waren Franzi und ich schneller als erwartet unterwegs. Oben auf Smardale Fell hatten wir eine sehr schöne Aussicht und beschlossen denn Sonnenschein auszunutzen und setzen uns eine Weile hin. Die Aufstiege des Tages hatten wir hinter uns und jetzt ging es nur noch auf Kirkby Stephen zu. Schneller als gedacht kamen wir auf eine Farm zu wo uns ein Wegweiser, die grüne Tonne vom letzten mal, das es nur noch eine halbe Meile ist. Ui sind wir heute früh dran! Macht nichts so ein halber ruhe Tag tut auch ganz gut. Schnell standen wir vor der angepeilten Jugendherberge. Von  außen hatte die uns letztes mal schon fasziniert, ist es doch eine alte umgebaute Kirche. Natürlich waren wir zu früh da für den Check In aber ein Anruf bei der angegebenen Telefonnummer brachte uns immerhin schon mal die Zusage das genug Platz vorhanden ist. Quasi nebenan, ist direkt die nächste umgenutzte alte Kirche in der ein Café mit kleinem Shop untergebracht ist. Das war lecker dort und wir konnten gut den nächsten Regenschauer aussitzen 🙂 

Eine kleine Shoppingtour machten wir im Anschluss. Ein warmes paar Socken für jeden für uns und für mich neue Schuheinlagen, da meine die Feuchtigkeit nur mittelmäßig überstanden haben. Solange die Schuhe innen relativ trocken bleiben ist es ok aber sobald sie richtig nass sind fangen die Einlagen an zu rutschen was doof ist. Im zweiten! Outdoorladen wurde ich fündig und wir hatten gleich noch für die morgige Etappe ein paar gute Tipps bekommen. Mittlerweile kam der Türcode der Jugendherberge per SMS auf meinem Telefon einegtrudelt. Am Telefon hatte  wir die Info bekommen das wir schon in die Herberge rein können und es uns gemütlich machen die Leiterin kommt gegen  halb fünf dann. Gesagt getan und wir machten es uns im Gemeinschaftsraum auf den Sofas mit einer Tasse Tee gemütlich. Die Herberge ist total süß eingerichtet und man fühlt  sich sofort wie in einem Wohnzimmer und hat trotzdem noch den Kirchencharakter. Oh und ganz toll überall sind spannende Bücher verteilt 😀  klar das Franzi und ich schnell was zum schmökern gefunden haben. Beim zweiten Tee angekommen kam die Leiterin und wir konnten auf unser Zimmer und die heiße Dusche entern.

Jetzt noch was zu essen jagen und den Abend ruhig ausklingen lassen.  😉 

​Step by step – Montag 31.07.17

Shap bis Newbiggin on Lune (fast eine Farm ganz in der Nähe.) 
Die Sonne hat uns heute morgen geweckt, juhu es geht aufwärts 🙂 

Die Nächte dürfen jetzt noch etwas wärmer werden und alles ist wieder grünen Bereich. Wie unser Wandertag gestern geendet hatte ging er heute weiter über jedemenge durchgeweichte Schaf und Kuhweiden drüber weg. Oh die M6 natürlich nicht zu vergessen. Die mussten wir bereits am morgen überqueren und sind endgültig in Lime Stone Country angekommen. Die Landschaft hat sich komplett geändert innerhalb weniger Meilen. Sehr viele Viehweiden abgewechselt durch das ein oder andere Moor durch das wir navigieren mussten. Wir haben uns nicht verlaufen und sind ohne Umwege nach Orton gekommen. Der Ort liegt zwar nicht direkt am Coast to Coast aber der Abstecher lohnt sich definitiv! Mitten in Orton gibt es eine Schokoladenfabrik mjam mjam, lecker. Nein, wir bringen nichts mit alles was wir eingekauft haben ist für uns zum Frühstück und Energie zwischendurch auftanken :-P. 

Von Orton aus waren es noch etwa 8km bis zur Farm bei Newbiggin der größte Teil davon durch das … Moor. Etwas geschafft klopften wir dort an die Tür an ob es wahlweise im Camping Barn oder zum Campen noch ein Plätzchen für uns gibt. Gab es wir gestern haben wir heute das Camping Barn komplett für uns. 😀 

​Somewhere over the Rainbow – Sonntag 30.7.17

 Patterdale bis Shap 

Das Bunkhouse hatten wir tatsächlich komplett alleine für uns. Das war echt gemütlich so. Nach einer ruhigen Nacht machten wir uns etwas früher als sonst auf den Weg. Heute steht eine lange Etappe mit recht vielen Höhenmeter an. Wenn das Wetter mitspielt packen wir vielleicht noch ein paar zusätzliche Höhenmeter mit drauf da wir mit einer alternativen Route liebäugeln, mal schauen.  Die Sonne ist wieder am Himmel aufgetaucht und so war unser Start in den Tag gleich ein ganz anderer.

Von Anfang an ging es ordentlich nach oben, klar irgendwie müssen die Höhenmeter ja auch zusammen kommen. 😉 

Trotz des schlechten Wetters die letzten Tage muss ich ja schon sagen tolle Aussichten hatten wir fast immer und heute war es richtig Klasse! Die Wolken wechselten sich mit der Sonne ab. Einige bis viele kurze Schauer über den Tag verteilt gab es zwar aber insgesamt war es ein schöner letzter Tag im Lake District. Ganz toll waren die vielen unterschiedlichen Regenbogen die uns immer wieder in staunen versetzt haben. Der Angle Tarn, ein kleiner See, ist das erste Highlight des Tages und dort angekommen hatten wir auch schon einige Höhenmeer überstanden. Von dort sind wir weiter zum Kidsty Pike der este Gipfel mit 780 Meter. Tapfer immer gegen die Windboen gewappnet.  Es hat nicht so richtig geholfen, zweie hatten mich so plötzlich erwischt das ich umgeweht wurde. Abgesehen von dem Schrecken ist nichts passiert, bin weich im nassen Gras gelandet. 😉 

Oben angekommen beobachteten Franzi und ich wie schnell die Wolken sich über die Berge schoben und auch wieder weiter zogen. 

Nach kurzer Beratung und abwägen von dem schnellen Wolkenzug und dem dazugehörigen starken Wind entschieden wir uns für die Höhenroute. Wenn es zu windig wird auf dem ersten Stück können wir immer noch umdrehen. Wie sind nicht umgedreht und konnten mit dem Gipfel High Rise noch die 800 m Marke knacken.  Wir folgten recht bequem einer alten Römerstrasse und hatten links und rechts von uns eine tolle Aussicht in die Täler und auf die anderen Berge rundherum.  Das letzte Stück nach unten zum Ufer von Haweswater war sehr eng und rutschig ab da ging es recht einfach immer am Ufer entlang bis zur Staumauer. Ab hier haben wir leider den Lake District verlassen. Es war extrem nass diesmal und ja wir hatten beide unsere Frustmomente, wie z.B. jedes mal wenn ein Flecken mal gut zum hinsetzen war für ein Pause, hat es garantiert losgeschüttet.  Einmal haben wir uns in einer Telefonzelle untergestellt das sah lustig aus 😀 

Trotzdem war es echt schön bis hierher.

Das letzte Stück bis Shap ging über viele Schaf und Kuhweiden die tatsächlich matschiger und dadurch schwerer zu laufen waren wie das ganze Moorstück. 

Nicht nur das man von links nach rechts tänzelnd einen halbwegs festen Punkt mit den Füßen sucht wo man vielleicht nicht bis zum Knöchel einsinkt, nein man muss noch zusätzlich aufpassen nicht einen Kuhfladen bei der Aktion zu treffen.  Nach ein paar Kilometer hat man das halbwegs raus 😉 

Die Ruinen von Shap Abbey kamen endlich in Sicht und somit der Endspurt  für den Tag. Im Garten hinter dem örtlichen Pub durften wir für die Nacht unser Zelt aufstellen. Geschafft! 

P.s.

Opfer des Lake District:

Ein durchgeweichter Reiseführer…  Die alte Ausgabe war wenigstens Wasserfest.

Meine Kamera… die ist direkt am ersten Tag im Regen ertrunken und bis jetzt nicht wieder auferstanden von Den Toten.

Franzis hübsche Campingtasse die mir aus der Hand geflogen ist.

Ein kleines Loch im Ärmel meiner Regenjacke. Das ist passiert als eine Windboe mich von den Füßen geholt hat.

Keine Sorge uns geht es gut abgesehen von den typischen Wander wehwehchen. O:) 

​Wann wirds mal wieder richtig Sommer… – Samstag 29.7.17

Grasmere bis Patterdale 
Beim frühstücken verabschiedeten wir uns von dem Gedanken mal in einen trockenen morgen zu starten. Ich muss wohl nicht mehr erwähnen das es regnete. Immerhin haben wir im Trockenraum der Jugendherberge wirklich alles an Ausrüstung trocken bekommen. Alles wieder gut eingepackt machten wir uns leicht grummelnt gen Himmel schauend auf den Weg. Die Wettervorhersage in der Jugendherberge sah eigentlich nicht soooo schlecht aus zum Nachmittag sollte es trockener werden mit Aussicht auf ein paar Sonnenflecken. Der Blick auf die Temperaturen machte diese Aussicht allerdings gleich zunichte, 8 – 11 Grad auf einer Höhe von etwa 750 m. Hallo wir haben Juli fast August und Sommer!

Relativ gleichmäßig führte unser Pfad uns den Hügel Tongue Gill aufwärts. Ein letztes kurzes Stück noch Steil nach oben vorbei an zwei Wasserfällen und wir waren oben mit Ausblick auf Grisedale Tarn. Toll und verdammte sch *** ist der Wind eiskalt und stark hier! Eine längere Pause am Ende vom See war uns zu ungemütlich. Frierend, brummelnd und mittlerweile deutlich frustriert wegen ständigen Regen machten wir uns direkt an den Abstieg ins Tal. Die Höhenroute für heute können wir vergessen. Die Wolken liegen direkt auf den Bergen und bei Regen wird davon sowieso abgeraten.   mmrph. Durch den Regen und den kalten starken Wind war der Abstieg nicht gerade schön und wir merkten beide wie die Konzentration flöten ging. Keine bange wir sind wohlbehalten im Tal angekommen und stürzten uns in Patterdale sofort in das Pub White Lion um uns aufzuwärmen. Nach dem heißen Tee und einer riesen Portion zum Mittagessen fühlten wir uns halbwegs wieder hergestellt. Die Straße weiter durch Patterdale durch wussten wir kommt eine Farm wo wir zum einen eine Chance auf Bunkbeds haben aber auch Campen können mit Küchenbenutzung.

Bunkbeds waren noch alle frei uns da haben wir uns gleich dafür entschieden bisher scheint es auch das wir das kleine Häuschen für uns haben. 

Wir geben dem Wetter jetzt noch zwei Tage, sprich bis wir aus dem Lake District raus sind. Wenn es sich nicht ändert überlegen wir den Coast to Coast zu verlassen und entweder weiter in den Norden zu fahren oder in den Süden

Sowohl als auch sieht dort das Wetter definitiv besser aus. Ja der Lake District gehört zu den nassesten Flecken in England darauf waren wir auch vorbereitet aber so eine lange Regenperiode und die niedrigen Temperaturen, sagen selbst die Einheimischen ist untypisch für den Sommer.

​Splish Splash – Freitag 28.7.17

Seatoller bis Grasmere 

Kann mal jemand da oben den Wasserhahn bitte wieder zudrehen? In der Nacht fing der Regen an und hielt sich ziemlich hartnäckig bis zum morgen. Das Zelt war beim einpacken tropfnass. Mit der Aussicht auf ein leckerers Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Rosthwaite… um dort vor verschlossener Tür zu stehen.  Das ist irgendwie nicht unser morgen sind wir doch wegen diesem Café die extra Schleife gelaufen.  Über eine halbe Stunde bis zum öffnen wollten wir nicht im Regen stehen und warten.  Laut Karte ist die nächste Möglichkeit in Stonthwaite  zum Frühstücken…  Theoretisch denn auch dort hatte das Café geschlossen und das kleine Hotel noch nicht wieder auf. Schon kurz vor der Verzweiflung wo wir jetzt vor dem langen Aufstieg noch etwas bekommen können öffnete sich die Hoteltür und jemand kam heraus. Es war der Chef von dem ganzem und auf kurze Nachfrage wann das Café öffnet fragte er freundlich bei den Besitzern nach. Heute wohl gar nicht mehr war die Antwort.  Der gute Mann hatte mitleid und bot uns an ein paar Schoko und Müsliriegel zu verkaufen, aus der Hotelbar. Besser als gar nichts und so folgten wir ihm nach drinnen. Seine Frau tauchte kurz drauf auch im Empfang auf und bot uns kurzerhand an Sandwiches zu machen. Superlieb von ihr und nach ein kurzen Unterhaltung wurde daraus noch ein richtiges Frühstück.  Aufgewärmt und satt bedankten wir uns noch ein paar mal für die Hilfe und machten uns nach dem bezahlen auf die nassen Socken. 😉 
Der Weg war hauptsächlich daran zu erkennen das er auf großen Stücken unter Wasser stand. So begleitete uns heute ein Geräusch besonders den Tag über  … Splish splash, wenn wir wieder mal durch das Wasser gelaufen sind. Egal, seit wir in St Bees losgelaufen sind hatten wir durchgehend Nasse Schuhe und Socken und trotzdem keine Blasen an den Füßen. 

Der erste Teil des heutigen Wegs führte uns am Fluß entlang stetig Bergauf. Das letzte Stück nach ganz oben war dann noch mal einer richtige kraxelei über Steine und Felsen ohne das man so richtig einen Weg erkennen konnte. Oben angekommen war die Aussicht trotz Wolken echt super! In Gedanken stellte ich mich jetzt auf den boggy part ein. Ein sehr matschiges Moorstück wo ich letztes mal bis zum Knie versunken bin. Da es dieses Jahr wohl ein ungewöhnlich nasser und kalter Sommer ist war ich gedanklich schon auf das schlimmste vorbereitet. 

Im Nachhinein war es zwar nass aber nicht schlimm und der Weg mit seinen kleinen cairns/ Steinhaufen als Wegweiser gut zu erkennen. 

Schneller als erwartet kamen wir zu dem Abzweig wo wir uns entscheiden mussten ob wir oben bleiben und die Höhenroute weiter Richtung Grasmere laufen oder direkt ins Tal wieder absteigen. Das Wetter hatte sich stark gebessert, dir Sonne war sogar im Rücken zu spüren und blaue Flecken am. Himmel zu sehen. Die Gelegenheit nutzten wir und gingen weiter auf der Höhenroute.  Wow was eine Aussicht! 

Langsam arbeiteten wir uns nach und nach über diverse Gipfel Richtung Helms Crag der letzte und höchste Gipfel. Helms Crag hatten wir den Aufstieg am Ende nicht mehr gemacht sondern sind vorher schon ins Tal abgestiegen über einen alternativen Pfad. Müde, fertig aber glücklich sind wir durch den Rest des Tals bis Grasmere getapst um in der Jugendherberge zwei Betten zu bekommen. Mittlerweile waren wir so durch und durch nass das wir uns für eine festes Dach über dem Kopf entschieden hatte plus dem Luxus in einem Trockenraum alles mal wieder durchzutrocknen. Nach einem kurzen Shoppingausflug ins Dorf um Gas und Abendessen einzukaufen ging es zurück in die Herberge.  

Raindrops keep falling on.my head – Donnerstag 27.7.17 

Ennerdale Bridge bis Seatoller
Wirklich trockener war unser zweiter Wandertag nicht und zwischendurch fragten Franzi und ich uns schon ab wann einem wohl Schwimmhäute zwischen den Zehen wachsen. Trockene Füße sind auch überbewertet…  im Lake District. 

Immerhin wartete der erste Regenschauer am morgen bis wir das Zelt eingepackt hatten. Um kurz vor 9:00 Uhr ging es regensicher eingepackt los. Den ganzen Vormittag führte uns der Coast to Coast am Ufer des Ennerdale Water entlang. Immer wieder rauf und Runter über Stock und Stein und quer durch diverse Pfützen auf dem Weg. Ok nicht nur Pfützen sondern einige Bächlein die sich in kleinen Wasserfällen in den See ergiesen. Zwischen unserm Weg und den Zuflüssen war teilweise kein Unterschied zu erkennen. Und wie auch recht schnell über den Punkt hinaus einen halbwegs trockenen Pfad zu finden. Augen auf und durch vielleicht haben wir nach dem Lake District wieder trockene Füße 😉 

Unser Hoffnung im Ennerdale Youth Hostel einen heißen Tee zu bekommen würden leider nicht erfüllt da wir vor verschlossener Tür standen. Mmh na gut dann halt weiter bis Black Sail noch mal drei Meilen und ein bisschen was im Regen weiter durch den Wald tapsen. In Black Sail wurden wir freudig begrüßt von diversen Coast to Coast Läufern mit en wir sie letzten Tage sein ins Gespräch gekommen  sind.  Im ersten Moment hatten Franzi und ich ein dejavu. Nach Hallo kommt rein ins warme und trockene, war der nächste Satz ah ihr seid die beiden deutschen Mädels wir haben schon von euch gehört!  Oh weia hoffentlich nur gutes O:) 

In der Hütte war es kuchelig warm, trocken und endlich ein heißer Kaffee zum aufwärmen! Die Wettervorhersage das es ab zwei Uhr besser werden soll war fast pünktlich und so war der Aufstieg am Loft Beck immerhin von oben trocken. Die Aussicht beim Aufstieg war super damit hatten wir nicht mehr gerechnet. Den ganzen Morgen hatten wir die Wolken gesehen wie sie direkt auf den Bergen lagen. Franzi hat definitiv den Bergziegen Titel inne, ich selbst nehm den Bergschneckentitel. 😀 Hey ich bin in einem Stück oben angekommen am schnaufen aber angekommen. Von da ging es recht entspannt und erstaunlich gut markiert weiter bis zu einem alten Minenpfad. Ab da ging es fast genauso Steil und steinig nach unten wie vorher rauf, nur nicht so lange. Am Hoisted Pass ist ein Besucherzentrum der alten Schiefermine dort machten wir die nächste Pause. Von hier bis Seatoller zum Campingplatz war es zum Glück nicht mehr weit. Dort angekommen war das Zelt schnell aufgebaut und unsere Zeltnachbarn halfen uns aus mit etwas heißem Wasser das irgendwie ins ein warmes Abendessen machen konnten.  Unser Gaskartusche bekommen wir erst morgen  in Grasmere.  Dann können wir kochen was,  wann und wo wir wollen.