01.09.22 Harwich … Urlaub ist so gut wie zu Ende 😢

Dafür bleibt unsere Routenauswahl beim Wandern weiter abenteuerlich. 😅 Es wird auch am letzten Tag nicht langweilig. Gestern hatten wir beim Stöbern in der Wanderkartenapp entdeckt, dass der Essex Way genau vor unserem Campingplatz entlang geht und nach Old Harwich führt – natürlich über die idyllische Route durch Feld, Wald und Wiese. Ok, streicht den Wald und setzt Strand dafür ein. Das passte genau, denn wir wollen ja Harwich erkunden und wir brauchen nach der langen Autofahrt gestern und vor der langen Fährfahrt morgen noch ausreichend Bewegung an der frischen Luft. Das Frühstück fiel heute leider etwas sehr sparsam aus, denn auf den letzten Metern hat unsere Gaskartusche beschlossen einfach direkt leer zu sein. Mehr wie ein bisschen lauwarmes Wasser für Porridge war nicht mehr rauszuholen. Ok Harwich ist theoretisch nicht weit, dann gibt es eben dort ein gutes zweites Frühstück. Der Essex Way ist natürlich nicht der direkteste Weg in den Ort, das wäre viel zu einfach, aber immerhin gibt es quasi keine Höhenmeter – wenn auch Komoot nach der Aufzeichnung etwas anderes behauptet hat. In spannenden Kurven und durch ein fast ausgetrocknetes Feuchtgebiet auf einem Deich entlang, landeten wir zuerst am Strand von Dovercourt, der fließend in den von Harwich überging. Angefixt wollten wir jetzt logischerweise bis zum offiziellem Ende vom Essex Way laufen und landeten vor einem alten Leuchtturm mitten im Städtchen. Hungrig schauten wir uns um und landeten nach gut 10km in einem Restaurant/Pub/Café und gingen direkt auf ein kleines Mittagessen.

Nach dem Essen zog es uns zum Pier, auf dem Weg dahin machten uns die ganzen Polizeiautos und zahllosen Polizisten eeeetwas skeptisch. War in der halben Stunde, wo wir Pause gemacht hatten, etwas passiert? Egal in welche Richtung wir schauten, überall Polizei. Am Pier war eine kleine Touristeninfo mit Souvenierladen. Dort liefen alle wie aufgescheuchte Hühner hin und her, aber wir hatten immerhin erfahren was los ist. Heute ist ein ganz besonderer Tag, eine Statue in Erinnerung an den Kindertransport vom 2. Weltkrieg wird enthüllt. Bei genauerem Hinsehen konnten wir sie auch entdecken, noch verhüllt mit einem schwarzen Tuch. Unzählige Kameras und Organisatoren liefen aufgeregt durcheinander. Es war sehr lustig zu beobachten, Steffi und ich hatten soviel Spaß – eine Rollatorgang bestehend aus drei älteren Damen, die als Kinder bestimmt nur Unsinn im Kopf hatten, war unser Highlight! Nach und nach füllte sich der abgesperrte Bereich und die örtliche Prominenz trudelte ein. Begleitet wurde die Feier von einem Orchester, das tolle Musik gespielt und das ganze aufgelockert hat. Endlich, nach gefühlt hundert Reden, wurde das Tuch von der Statue gezogen und sofort bildete sich ein riesen Pulk drumherum und die vorbereiteten Snacks wurden ignoriert. Hervorragend für die Passanten hinter den Absperrungen 😀 Gut versorgt mit frischen Zimtschnecken und Wasser machten Steffi und ich uns auf den Rückweg nach Ramsey zum Campingplatz. Obwohl wir einen etwas direkteren Weg zurück gelaufen sind – Public Footpaths laufen hier über jegliches Gelände, nicht nur mitten durch Felder, sondern auch durch Betriebsgelände … – zeigten unsere Schrittzähler fast 20 Kilometer für den ganzen Tag an.

Da wir morgen sehr früh los müssen, packten wir vor dem Abendessen noch unsere Taschen und das Auto so um, dass wir morgens nur noch unsere Übernachtungsklamotten und das Zelt ins Auto werfen müssen und losfahren können. Für den letzten Abend in England und den letzten richtigen Urlaubstag gönnten wir uns klassisches Pubfood, mmmh lecker und dazu ein Pint 😀 Genau der richtige Abschluss für einen tollen Urlaub! Morgen geht es auf die Fähre und ab nach Hause!

Anmerkungen des Tages:

Der Urlaub hat sich wie mindestens vier Wochen angefühlt und nicht nach 14 Tagen.

Gegen den Wind laufen, ersetzt die fehlenden Höhenmeter.

Links fahren im eigenen Auto ist gar nicht schlimm.

Mein Telefon zuckt immerhin noch, ich hoffe es lässt sich völlig reanimieren.

Schafe und Hühner sind hier echt suizidgefährdet und die Geschwindigkeitsbeschränkungen sind eher eine Herausforderung und keine Beschränkung.

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