Nach einem gemütlichen Frühstück in der Jugendherberge packten wir unsere sieben Sachen zusammen und stellten das Auto auf dem großen Gemeindeparkplatz ab. Wie gestern erwähnt, wollen wir heute auf den Nine Standard Rigg aufsteigen. Das ist nicht nur einer der höchsten Punkte in den Yorkshire Dales sondern auch die Wasserscheide von England. Diese große Nord-Süd Erhebung schickt das Wasser auf der einen Seite in die Irish Sea und auf der anderen zur Nordsee. Auf dem höchsten Punkt wäre bei superduperperfektem Wetter die Möglichkeit beide Küsten zu sehen.
Der Wettergott meint es seit Grasmere sehr gut mit uns (das Handyopfer hat seine Wirkung getan) aber nicht gut genug um beide Küsten zu sehen. Bevor wir überhaupt die Aussicht genießen konnten, mussten wir den langen Aufstieg hinter uns bringen und auf 720 Meter aufsteigen. Wie gut das Kirkby Stephen nicht bei Null liegt so bleiben „nur“ 540 Höhenmeter übrig, die wir hoch müssen bzw. wollen.Zwischendurch fragten wir uns, wie bei jedem Aufstieg, warum wir das tun … ganz einfach, weil es oben am schönsten ist 😉 Es ging erst recht langweilig eine Straße entlang, um nach einem Steinbruch endlich idyllischer zu werden. Hier zeigten sich die ersten Ansätze wie es oben nach der Spitze weitergehen wird. Eine weite Moorlandschaft und beim Blick über die Schulter runter ins Tal endlose Felder und Viehweiden. An den Nine Standards angekommen, tobten Steffi und ich uns beim Fotografieren aus, um dann im Schutz des größten Standards Pause zu machen und unsere Sandwiches zu verputzen. Hier entschieden wir uns schlussendlich dafür nur soweit zu gehen, bis sich die Routen durch das Moor in die Sommer- und Herbstroute teilen und dann umzudrehen. Zurück an einem Wegmarker sahen wir Wanderer, die über eine alternative Route aufgestiegen sind. Nach einem kurzen Plausch und einem Blick auf die Karte (ja, den Weg haben wir eingezeichnet gesehen) entschieden wir uns diesen Weg zurück zu nehmen … sagen wir es so: zu etwa 90% bewegten wir uns wirklich auf einem offiziellen, wenn auch spärlich ausgeschildertem Weg. Die letzten 10% war halb Freestyle halb, wir folgen einem deutlichen Trampelpfad, der uns in die richtige Richtung führt, aber nicht auf der Karte zu finden ist. Da wir uns in einem Moorgebiet bewegten, gab es natürlich nasse Füße und Moorsuppe an den Beinen.
Ich darf hier erwähnen, dass ich diesmal nicht halb im Moor versunken bin, meine Füße blieben trocken! Den Job hat Steffi übernommen 😀
Nach guten 20km waren wir zurück am Auto und machten uns auf den Weg nach Reeth. Dort peilten wir den Campingplatz an, als Zwischenpunkt nach Robin Hoods Bay. Abends wurde es echt kalt, sodass wir uns früh ins Zelt verzogen und uns in die Schlafsäcke mummelten. Es dauerte nicht lange und wir träumten von dummen Moorhühner, die uns auslachten.
















