So schön eine sternenklare Nacht ist, so frostig kann sie auch werden in dieser Jahreszeit. Da ich immer zwei Fleecedecken griffbereit im Auto liegen habe waren die Temperaturen kein Problem.
Zum Frühstück verputzen wir die letzten Vorräte und entschieden uns für die letzte Nacht des Urlaubs ein Zimmer in Rothenburg ob der Tauber zu reservieren.
Mittlerweile sitzt jeder Handgriff und das Auto ist Fix in den Fahrmodus zurück gebaut und alles an seinem Platz verstaut.
Unser erster Punkt ist heute ein Besuch in der Charlottenhöhle, eine Tropfsteinhöhle bei Giengen an der Brenz.
Die Höhlenführung war echt Klasse wir haben viel gelernt unter anderem das es viele seltsame Namen für Tropsteine geben kann, wie Spaghetti, Radieschen oder Kartoffelbrei… eine kulinarische Mischung an der Höhlendecke 🤪
Die Warnung am Eingang was die Temperatur in der Höhle angeht sollte man ernst nehmen … zum aufwärmen sind wir einfach kurz zur Kaltenburg, eine weitere Ruine, bergauf gestiefelt um sie zu erkunden.
Jetzt kam für mich eins der Highlights der Tour an die Reihe, das Jakobswegle.
Eine Miniaturausgabe des Camino Santiago. Ganze 2500 km von Giengen nach Santiago de Compostela, zusammengeschrumpft auf 2,5 km. Eingeteilt in 14 Stationen plus ein Zuweg mit Erklärungen zum Pilgern, der Geschichte des Camino und Legenden.
Das ganze liebevoll, Barrierefrei und Kinderwagenfreundlich um den Kagberg herum angelegt, inklusive ein zwei Überraschungen. 😁
Die Tafeln führen die Pilger informativ, mit schönen Bildern und einem leichten Augenzwinkern von Station zu Station durch Deutschland, Schweiz und Frankreich um um in den Pyrenäen auf den bekanntesten Jakobsweg, dem Camino Francés, zu stoßen. Weiter geht es durch Nordspanien um final Santiago de Compostela zu erreichen. Das war sooooo schön und hat viele Erinnerungen an meinen ersten Camino geweckt.
Die Zeit haben wir total aus den Augen verloren und waren dadurch zu spät dran um noch das Steiffmuseum zu Besuchen. Der Besuch im Shop musste trotzdem sein bevor wir weiter nach Rothenburg gefahren sind.
Da die Rothenburger Altstadt eher etwas enger ist, blieb ich mit dem Auto vor der Stadtmauer auf dem Parkplatz stehen. Die paar Meter bis zu unserer Unterkunft sind nach den ganzen Wandertagen nur noch ein Katzensprung.
Wie brauchten nach der Anmeldung im Hotel keine Minute um das Chaos, in unserem Zimmerchen unter dem Dach, ausbrechen zu lassen.
Eine schnelle Runde durch das Bad und dann zum Abendessen. Der Duft von Pizza, Pasta und anderen Leckereien im Hotelflur hat uns deutlich den Hunger spüren lassen. Die Portionen waren mehr als ausreichend und wir kugelten mehr zu der Nachtwächterführung als das wir liefen.
Die Anwesenden wurden in zwei Gruppen unterteilt, dann zogen wir los um Rothenburg bei Nacht kennenzulernen und allerlei lustige Geschichten zu hören.
Unterwegs entdeckten Steffi und ich die Bronzemuscheln die den Jakobsweg kennzeichnen und mussten natürlich nach Ende der Tour ein weiteres mal losziehen und weitere Markierungen suchen.
Nach dem ausgedehnten Verdauungsspaziergang fielen wir müde in die weichen Hotelbetten.
Die Sonne kitzelt uns am nächsten Morgen wach und läutete den letzten Urlaubstag ein. So ruhig und leer kenne ich Rothenburg überhaupt nicht. Auf der Suche nach einem netten Frühstückspunkt streunten wir durch die engen Gassen und liefen ein Stück auf der Stadtmauer entlang. Ein süßes Café hatten wir bereits entdeckt mussten aber noch etwa warten bis geöffnet wurde. Da dieses Café sehr beliebt scheint blieb uns nur ein Tisch draußen übrig. Macht ja nichts und es war nur leicht am Tröpfeln. Im Laufe des Frühstücks wurde es leider ein stetiger Regen und so beeilten wir uns und verschwanden um die Ecke in die St. Jakobskirche. Lustigerweise hatten wir kurz vor der Kirche einen Jakobsweg Pilger vor uns. Wir nutzen die Gelegenheit nach ihm um nach dem Pilgerstempel zu fragen und bekamen ihn auf die Eintrittskarte.
Da der Regen nun stärker wurde liefen wir zurück zum Auto und machten uns endgültig auf den Heimweg.
Den Urlaub haben wir wirklich bis zum Ende ausgenutzt und eine tolle Zeit gehabt.
Steffi und ich sind uns einig das war nicht die letzte gemeinsame Wandertour und der Stapel an Wanderprospekten ist dezent unterwegs gewachsen.😇