Etwas früher als die letzten Tage ging der im Zimmer los. Bei nur drei Leuten ist das ja kein Problem sich am Abend vorher abzusprechen. Nach dem ich meinen Rucksack fertig gepackt hatte ging ich aus der Tür und stellte fest es ist gar nicht so kalt wie die letzten Tage und das an der Bar alle Lichter aus sind. Komisch gestern wurde noch gesagt die Unterkunft ist inklusive Frühstück. Ein älterer Herr stand vor dem Eingang und fragte ob er mir helfen könnte. Ich wusste das er hier zum Hotel/Herberge gehört und fragte nach dem Frühstück. Er meinte nur ob wir gestern Abend nicht den Früchtekorb bekommen haben und das die Bar erst um 9:00 Uhr aufmacht. Die Früchte hatten wir gestern als Nachtisch verstanden und definitiv nicht als Frühstück empfunden. Nun gut es hilft ja nichts und so bin ich mit der Hoffnung los vielleicht gegen 8:00 Uhr eine offene Bar zu finden. Jetzt um kurz nach sieben war auf einen Sonntag selbst für mich hoffnungslosen Optimist zu positiv gedacht. Bis Ribadesella sind es etwa 26 km und ja mein Frühstück ließ seeeeehr lange heute auf sich warten. Ich bin auf der tatsächlich sehr schönen Strecke durch diverse Örtchen gekommen aber die Bar war jeweils noch geschlossen. Selbst kurz vor 10:00 Uhr noch. Der Apfel und Müsliriegel den ich noch spazieren getragen hatte war längst verputzt und ich hungrig und langsam auch angepisst. In Nueva, was in etwa auf der Hälfte der Tagesetappe liegt, war endlich eine offene Bar zu finden. Mir war es nicht alleine so ergangen hatte ich doch die Pilger von gestern just wieder eingeholt. Mit einem Kaffee und leckeren Bocadillo zu Frühstück und Gesellschaft ging es mir gleich besser und in einer Rekordzeit ging es bis Ribadesella durch. Ich konnte es erst nicht glauben aber meine Uhr zeigte mir am Stadtrand noch nicht mal halb zwei an. In der Stadt warteten bereits Freunde von meinem Begleiter mit einem Bier auf uns. Ich war gestern von der Gruppe schon adoptiert worden und überzeugten mich die Nacht noch in Ribadesella zu bleiben. Sie hatten in ihrem Hotelzimmer noch ein Bett frei und es wäre kein Problem mich noch mit einzuchecken. Na gut, das beutete für mich eine kurze Nacht den der eine Bus am Tag von Ribadesella nach Santiago de Compostela fährt um 5:05 Uhr! Das war kein Problem für die Truppe und so nahm ich das Angebot endgültig an. Damit ist mein Camino an dieser Stelle erst einmal beendet und auch meine Tages berichte die Fortsetzung folgt irgendwann.
Ich werde meine letzten Urlaubstage in Santiago und Finisterre genießen ehe es wieder nach Hause und in die „reale“ Welt zurück geht. 😉