​Concello de Neda über Pontedeum bis Miño – 2. Etappe Camino Inglese 

Ich bin kaum auf dem Camino und schon raus aus dem typischen Rhythmus wie die meisten Pilger ihre Tageseinteilung machen. Dazu kommt noch das ich gestern mit Blick in die Unterkunftsliste festgestellt habe, das ich eine Herberge früher als gedacht gestoppt hatte. Macht nichts so hatte ich den Luxus einer Herberge komplett für mich 😀 Das war diesmal auch gar nicht gruselig.  
Kurz vor acht geht in etwa die Sonne auf und um den dreh bin ich auch gestartet. Den ersten Kaffeestop legte ich schon eine halbe Stunde später ein, in der ersten Bar auf dem Camino.  Mit noch einem zusätzlichen Keks, ich hatte bereits welche zum Kaffee, wurde ich von der Betreiberin der Bar mit einem Buen Camino verabschiedet. 

Es ist noch etwas frisch so früh am Morgen aber die Sonne scheint und ein bisschen blauer Himmel ist auch zu sehen. Die dunklen Wolken hinter mir ignoriere ich einfach. 

Die Wegweiser sind meistens schon auf einige Entfernung zu erkennen und so ist es nicht schwer den Weg zu finden. Lustig ist es wenn ich doch in eine Straße oder Weg einbiege um ein Foto zu machen. Garantiert ist dann jemand hinter mir der wild gestikulierend versucht mich daran zu hindern „falsch “ zu laufen. Das ich den Wegweiser gesehen habe geht dabei unter und ich werde schon fast an die Hand genommen um an der richtigen Stelle abzubiegen… Ich bin brav mitgegangen und habe Si si gesagt und artig einen schönen Tag gewünscht. 

Pilgerschnecken!

So viele Menschen mir gestern noch begegnet sind umso leerer ist der Pfad heute. Ok, bislang hatte ich auch nur aus Ferrol raus einen Pilger getroffen der den Camino Inglese geht mehr sind mir noch nicht begegnet. Dafür war der Weg heute sehr abwechslungsreich durch die ersten kleinen Eucalyptuswälder und andere Waldabschnitte immer rauf und gleich wieder runter. 
Kurz vor Pontedeum kam ich von einem matschigen Waldpfad auf eine große breite frisch asphaltierte Straße.  Also wirklich frisch, die Walze kam gerade rückwärts piepend an mir vorbei getuckert.  Ein Blick um die Ecke zeigte mir aber das ich hier runter muss. Der eine Bauarbeiter gab mir ein Wink das ich da runter gehen kann. Ganz brav bin ich dann im Graben neben der Asphaltstraße gelaufen. Bei einem Blick zurück sah ich das der Bauarbeiter mir nochmal zuwinkte das ich AUF der Straße laufen soll. Vorsichtig setze ich einen Fuß nach dem anderen auf die warme Asphaltdecke.  Puh die Wärme hab ich bis in die Hosenbeine hoch gespürt!

Nach diesem Abenteuer ging es nur noch Bergab bis Pontedeum. Kurz vor der Brücke fing es leicht an zu Regnen machte aber nichts ich wollte hier eine längere Mittagspause machen und suchte eine Bar wo es was zu Essen gab. Lecker, lecker!  Nach dem Essen schaute ich kurz in meinen Reiseführer und las mit erschrecken, das die ersten eineinhalb Kilometer auf der Etappe die steilsten des Tages sind. Super, ich probiere dann mit dem vollen Bauch mal  aus, locker den Berg hochzurollen! Schnaufend oben angekommen, ja ich kann das auch, war die Aussicht auf das Tal einfach nur schön. Der Rest des Weges bis Miño lief fast konstant nur noch abwärts durch Wälder und kleine Ortschaften. 

In der Herberge angekommen belegte ich eins der vielen freien Betten und machte mich ohne Rucksack gleich wieder auf die Socken. Auf der Karte hatte ich gesehen das direkt hinter der Herberge ein kleiner Pfad zum Strand führt.  

War das schön dort!  Nach einer Weile auf einer Bank bin ich einmal den ganzen Strand lang und wieder zurück, immer ausschau haltend was ich wohl so vor meinen Füßen finde.  Klar wieder viel zu viele Muscheln O:) 

Ich hab es aber geschafft sie auf fünf wieder zu reduzieren. Der Rest wurde zu einem Bild im Sand verwendet. 

Vom Wind einmal durchgepustet bin ich zurück zur Herberge um den Abend langsam ausklingen zu lassen. 

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